"Das Parlamentarische Frühstück ist eine entscheidende Plattform, um die Anliegen unserer Mitglieder an die Politik heranzutragen", betonte Kuhn in seinem einleitenden Vortrag. Er erläuterte den Gästen die vielfältigen Aufgaben des Verbandes und präsentierte die Interessen seiner Mitglieder. Dabei unterstrich er die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen der Politik und den Eigenheimbesitzern, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen im Wohnungs- und Baubereich zu erarbeiten. Kuhn hob hervor, dass der Verband bestrebt sei, konstruktiv an der Gestaltung zukunftsweisender Wohnkonzepte mitzuwirken und dabei die Bedürfnisse seiner Mitglieder im Blick zu behalten.
Die Staatssekretäre Bartol und Wenzel verdeutlichten in ihren Beiträgen die mannigfachen Aufgaben und Herausforderungen beim Klimaschutz im Wohnungsbau und erwähnten auch die Bedeutung von naturnahen Flächen in besiedelten Gebieten.
Sören Bartol berichtete vom Bestreben, über den Bereich des sozialen Wohnungsbaus zu expandieren, wobei hier der Fokus hauptsächlich auf Mehrfamilienhäusern liegt. Dieser Bereich wird erneut mit einer Milliarde Euro finanziert und soll sicherstellen, dass die vom Haushaltsausschuss vorgegebenen Richtlinien eingehalten werden. Dazu gehören Beschränkungen der Bau- und Mietkosten, an denen derzeit intensiv gearbeitet werde. Die Konzeption eines solchen Förderprogramms sei keineswegs einfach und muss die Anforderungen des Bundestages erfüllen und gleichzeitig von den Marktteilnehmern und Bauherren akzeptiert werden.
Stefan Wenzel betonte die entscheidende Rolle von Verbänden als Berater und Unterstützer ihrer Mitglieder. Er hob hervor, dass die Finanzierung ein zentraler Aspekt sei, der bei Investitionen eine bedeutende Rolle spiele. Denn wer heute in den Wohnungs- und Baubereich investiert, trägt auch zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft bei. Des Weiteren verdeutlichte Wenzel die Bedeutung des Klimaschutzes als eine Frage der Vorsorge. Er zitierte ein Vorstandsmitglied der Münchner Rück, das betonte, dass die Frage der Versicherung heute eine eminent sozialpolitische Dimension annimmt. Es gebe bereits Regionen, in denen bestimmte Gebäude aufgrund von klimabedingten Risiken nicht mehr versicherbar seien oder Versicherungen sich weigern würden, sie zu angemessenen Preisen zu versichern. Diese Entwicklung verdeutliche die Dringlichkeit, den Klimaschutz nicht nur als ökologische Verantwortung, sondern auch als ökonomische und soziale Notwendigkeit anzuerkennen.
Im Anschluss an die Vorträge entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der auch Themen wie die Förderung von energiesparenden Baumaßnahmen, die Kreditvergabe-Diskriminierung gegenüber älteren Menschen sowie die Notwendigkeit einer allgemeinen Elementarschadensversicherung erörtert wurden. Auch meldete sich die Geschäftsführerin des Deutschen Gartenbau-Gesellschaft zu Wort und betonte eindringlich die große Bedeutung von naturnahen Privatgärten als Chancemaker für die Klimawende: „Artenschwund und Klimawandel sind zwei aktuelle Krisen, die sich gegenseitig bedingen. Wenn allerdings die Arten aussterben, ist auch das Überleben der Menschheit gefährdet“. Die DGG hat deshalb das Projekt Tausende Gärten – Tausende Arten aufgebaut, um mit Hilfe der Zivilbevölkerung einen Beitrag einen für den Erhalt der Biodiversität zu leisten. Neben vielen anderen Partnern unterstützt auch der Eigenheimerverband diese Kampagne. „Wir brauchen einen neuen Umgang mit Schottergärten und kurzgeschorenen Rasenflächen damit wieder Vielfalt in die Gärten einziehen“: ergänzt Bettina de la Chevallerie, DGG-Geschäftsführerin.
Am Ende der Veranstaltung zeigte sich das Präsidium des Eigenheimerverbandes Deutschland e.V. äußerst zufrieden mit dem Verlauf und den ergebnisreichen Diskussionen. Die rege Teilnahme und das Engagement aller Beteiligten spiegelten das starke Interesse an den aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätzen im Bereich des Wohnungs- und Bauwesens wider.