Im Dezember 2006 konnte die Epigenomics AG zeigen, dass ihre patentgeschützten DNA-Methylierungs-Biomarker in Urin gemessen Prostatakrebs-Patienten von gesunden Männern unterscheiden können. In einer weiteren klinischen Studie konnte Epigenomics nun die Machbarkeit eines urinbasierten Prostatakrebstests bestätigen. Zusätzlich hat Epigenomics mehrere Dutzend weiterer Biomarker-Kandidaten gefunden, die bei der Unterscheidung zwischen Krebs und gutartigen Erkrankungen der Prostata wie beispielsweise BPH (benigne Prostatahyperplasie) helfen könnten. Die vielversprechendsten dieser Biomarker-Kandidaten, die alle mit Epigenomics patentgeschützter DMH-Technologie (Differential Methylation Hybridization) gefunden wurden, werden nun in weiteren klinischen Studien genauer untersucht.
"Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten in unserem Prostatakrebs-Programm. Die Daten, die wir bisher gewonnen haben, sind sehr vielversprechend -- nicht nur bei der Anwendung unserer Biomarker für die Krebsvorsorge, sondern auch für die eigentliche Diagnose. Die Ergebnisse könnten die Entwicklung eines diagnostischen Folgetests für PSA unterstützen, dem derzeit häufig genutzen Vorsorgetest. Ein solcher diagnostischer Test könnte vielen Männern unnötige und schmerzhafte Biopsien ersparen, für den Fall, dass sie einen erhöhten PSA-Wert aber möglicherweise keinen Krebs haben", erklärte Christian Piepenbrock, Chief Operating Officer von Epigenomics.
Weiter Information zu den Konferenzen und Präsentationen
35th Congress of the International Society for Oncodevelopmental Biology and Medicine Prag, Tschechische Republik, 15. -- 19. September 2007. isobm07.vscht.cz/
Präsentation: DNA methylation markers for diagnosis and prognosis of prostate cancer von Dr. Ralf Lesche, Vice President Biomedical R & D, Epigenomics AG
14th European Cancer Conference (ECCO 14) Barcelona, Spanien, 23.- 27. September 2007. www.fecs.be/
Posterpräsentation: Urine is a superior remote body fluid for early detection of prostate cancer using real time PCR detection of DNA methylation markers (Abstract 4.009) von Shannon R. Payne, PhD, Scientist, Epigenomics AG.
Das Poster wird nach der Konferenz auf Epigenomics Internetseite zur Verfügung stehen:
http://www.epigenomics.com/...
Über Prostatakrebsfrüherkennung
Prostatakrebs ist die am häufigsten auftretende Krebserkrankung bei amerikanischen und europäischen Männern. Bei jährlich etwa 470.000 neuen Fällen in den USA und Europa (2004) wird jeder sechste Mann im Verlauf seines Lebens mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert, etwa 115.000 Männer sterben jedes Jahr in Europa und den USA an dieser Erkrankung.
Wie auch bei anderen Krebserkrankungen beeinflusst das Stadium in dem die Krankheit diagnostiziert wird die Überlebenschancen. So haben Patienten die mit lokal oder regional begrenztem Krebs diagnostiziert werden eine 5-Jahres-Überlebensrate von nahezu 100%.
Die derzeitigen Richtlinien der American Cancer Society, empfehlen zur Früherkennung von Prostatakrebs bei Männern im Alter von 50 und älter eine jährliche Abtastung der Prostata oder einen Test auf einen erhöhten Spiegel von Prostata-spezifischem Antigen (PSA). In manchen Riskogruppen wird bereits eine jährliche Vorsorgeuntersuchung ab einem Alter von 45 Jahren empfohlen. Ein positiver Befund bei der Vorsorgeuntersuchung kann durch eine Folgeuntersuchung mittels Prostatabiopsie bestätigt werden.
Obwohl der PSA-Test breit eingesetzt wird, hat er entscheidende Nachteile: PSA hat als Tumorbiomarker eine niedrige Spezifität, ist also auch in einer Reihe gutartiger Erkrankungen der Prostata erhöht. Dies führt zu einer Anzahl unnötiger Biopsien bei Männern ohne Prostatakrebs.
Hinzu kommt, das PSA bei einer Untergruppe von Prostatakrebspatienten nicht erhöht ist. Ein Früherkennungstest mit verbesserter Sensitivität und Spezifität wird daher benötigt.
Ziel des Programms zur Entwicklung eines Tests für Prostatakrebs von Epigenomics ist es, einen Test für Männer über 50 zu entwicklen, der auf einem Panel von DNA-Methylierungsmarkern beruht. Dieser Test sollte spezifischer als ein PSA-Test sein und als Vorsorgetest oder als diagnostischer Folgetest zur Bestätigung bei einem erhöhten PSA-Wert von 2,5 ng/ml oder mehr eingesetzt werden.
Über DNA Methylierung
DNA-Methylierung ist ein natürlicher und genau kontrollierter biologischer Prozess, der der Steuerung von Genen und der Stabilität des menschlichen Genoms dient. Im Zuge der DNA-Methylierung wird die Base Cytosin, einer der vier Bausteine unserer DNA, durch das Hinzufügen einer Methylgruppe chemisch verändert. Findet dieser Vorgang in bestimmten Steuerelementen von Genen statt (z.B. Gen-Promotoren), führt dies in den meisten Fällen zu der "Abschaltung" dieser Gene. Die Regulierung der Genaktivität durch DNA-Methylierung erfolgt unterschiedlich in verschiedenen Zellen unseres Körpers, sodass jedes Gewebe, gesund und erkrankt, spezielle Muster ("Fingerabdrücke") an DNA-Methylierung aufweist. Dies ist vor allem auch bei Krebserkrankungen der Fall. Diese DNA-Methylierungs-Fingerabdrücke stellen aus Epigenomics Sicht eine wertvolle Quelle für hoch spezifische Biomarker dar, die eine spezifische Diagnose und Prognose von Krankheiten erlauben, sowie die Vorhersage von Behandlungserfolgen in einzelnen Patienten.
Über die DMH Technologie
Die Differentielle Methylierungs-Hybridisierungs-Technologie (DMH) ist die jüngste Errungenschaft in Epigenomics patentgeschütztem Portfolio von DNA-Methylierungstechnologien. Mit Hilfe des DMH-Biochips können in einem einzigen Experiment mehr als 50.000 Abschnitte des menschlichen Genoms auf ihr Methylierungsmuster untersucht werden. DMH ist robust und liefert zuverlässig reproduzierbare Ergebnisse. Dadurch ist DMH aus Epigenomics' Sicht ein kosteneffizienter Ansatz zur Entdeckung neuer Biomarker für diagnostische Anwendungen