In Niedersachsen wird der Klimawandel gemäß Lehrplan im Erdkundeunterricht in der Sekundarstufe I behandelt. Allerdings beziehen sich die Lehrinhalte häufig nur auf die globale Ebene und werden in aller Regel nicht in einen lokalen Zusammenhang gebracht. So bleibt der Klimawandel für Schüler abstrakt und wird zumeist in der Arktis verortet. Ziel des Fachbereichs Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück war es daher, die im Stadtklimagutachten und Klimaanpassungskonzept 2017 erarbeiteten Erkenntnisse für Osnabrück in die Schulen zu bringen.
Die Idee, wie das am besten gelingen könnte, erarbeitete die Osnabrücker Studentin Janine Wagenfeld. Dazu entwickelte sie eine didaktisch aufbereitete digitale Unterrichtseinheit, die es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, den Klimawandel selbstständig, interaktiv und konkret in Osnabrück zu entdecken und entsprechende Maßnahmen zu diskutieren. Die Besonderheit stellt die Methode dar. In der Unterrichtseinheit wird ein webbasiertes Geoinformationssystem (GIS) eingesetzt, mit dem die Schüler selbst Analysen und Maßnahmen erarbeiten können. Sie lernen also, wie durch die Auswertung von Daten Erkenntnisse gewonnen werden und digitale Kartendienste entstehen.
Für die technische Umsetzung mittels digitaler Medien wurde Esri Janine Wagenfeld in den USA mit dem International Young Scholar Award ausgezeichnet. Im Rahmen des Schulprogramms von Esri wird die Unterrichtseinheit nun allen Schulen bundesweit kostenfrei zur Verfügung gestellt. „Dass die Vermittlung des Themas mittels elektronischer Fernerkundungsmethoden in Osnabrück und weit darüber hinaus auf derartiges Interesse stößt, freut uns sehr“, sagt Detlef Gerdts, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück. Die Resonanz der Lehrkräfte auf den Workshop war positiv. Besonders interessant fanden sie den methodischen Ansatz, das regionale Stadtklimagutachten mit GIS zu kombinieren.
Weitere Informationen gibt es unter www.osnabrueck.de/stadtklima sowie unter www.esri.de/schulprogramm.