Im Gesamtjahr 2007 belief sich der kalenderbereinigte Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums auf 15,0 Mrd EUR (rund 0,2 % des BIP), verglichen mit einem Passivsaldo von 13,6 Mrd EUR im Jahr davor. Bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen kam es 2007 per saldo zu Mittelzuflüssen im Umfang von 124 Mrd EUR, nach 140 Mrd EUR im Vorjahr. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war vor allem der geringere Nettoerwerb von Anleihen des Euroraums durch gebietsfremde Anleger.
Leistungsbilanz
Die Leistungsbilanz des Euro-Währungsgebiets wies im Dezember 2007 ein saison- und kalenderbereinigtes Defizit von 10,3 Mrd EUR aus (in nicht saisonbereinigter Betrachtung entspricht dies einem Überschuss von 1,9 Mrd EUR). Dahinter verbargen sich Passivsalden bei den laufenden Übertragungen (8,2 Mrd EUR), im Warenhandel (3,2 Mrd EUR) und bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen (1,4 Mrd EUR), die teilweise durch ein Plus bei den Dienstleistungen (2,6 Mrd EUR) wieder ausgeglichen wurden.
Im Gesamtjahr 2007 belief sich der kalenderbereinigte Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums auf 15,0 Mrd EUR, d. h. auf rund 0,2 % des BIP. Gegenüber dem 2006 verzeichneten Defizit (13,6 Mrd EUR) stellte dies eine Veränderung von rund 0,4 % des BIP dar. Diese Entwicklung war auf einen Anstieg der Überschüsse im Warenhandel (von 22,3 Mrd EUR auf 59,6 Mrd EUR) und im Dienstleistungsverkehr (von 35,3 Mrd EUR auf 42,5 Mrd EUR) zurückzuführen, die nur zum Teil durch eine Umkehr vom Plus zum Minus bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie ein höheres Defizit bei den laufenden Übertragungen wettgemacht wurden.
Kapitalbilanz
In der Kapitalbilanz waren im Dezember 2007 bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen per saldo Kapitalexporte in Höhe von 19 Mrd EUR zu verzeichnen, die sich aus Nettoabflüssen bei den Direktinvestitionen (21 Mrd EUR) und Nettozuflüssen bei den Wertpapieranlagen (2 Mrd EUR) ergaben.
Im Bereich der Direktinvestitionen war diese Entwicklung hauptsächlich auf Mittelabflüsse im Beteiligungskapital und den reinvestierten Gewinnen (per saldo 13 Mrd EUR) zurückzuführen. Im Wertpapierverkehr wurden die Mittelzuflüsse bei den Anleihen (12 Mrd EUR netto) nur teilweise durch die bei den Geldmarkpapieren verzeichneten Nettoabflüsse (10 Mrd EUR) aufgezehrt.
Bei den Finanzderivaten wurden per saldo Mittelabflüsse in Höhe von 13 Mrd EUR verbucht.
Im übrigen Kapitalverkehr kam es zu Nettokapitalimporten von 4 Mrd EUR, wofür die Mittelzuflüsse beim Eurosystem (per saldo 15 Mrd EUR) und bei den übrigen Sektoren (3 Mrd EUR netto) verantwortlich waren, die zum Teil durch Mittelabflüsse beim Staat (per saldo 9 Mrd EUR) und MFIs ohne Eurosystem (per saldo 6 Mrd EUR) aufgezehrt wurden. Die Nettozuflüsse des Eurosystems ergaben sich im Wesentlichen aus der Umsetzung der Maßnahmen, die dem erhöhten Druck an den Märkten für kurzfristige Refinanzierung entgegenwirken sollen (siehe Pressemitteilung der EZB vom 12. Dezember 2007).
Die Währungsreserven (ohne Bewertungseffekte) gingen um 5 Mrd EUR zurück. Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven belief sich Ende Dezember 2007 auf 347 Mrd EUR.
Im Gesamtjahr 2007 wurden bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen Mittelzuflüsse von per saldo 124 Mrd EUR gebucht, verglichen mit Nettokapitalzuflüssen von 140 Mrd EUR ein Jahr zuvor. Diese Entwicklung resultierte in erster Linie aus geringeren Nettokapitalimporten bei den Wertpapieranlagen (232 Mrd EUR nach 276 Mrd EUR), die im Wesentlichen die Folge eines niedrigeren Nettoerwerbs von Anleihen des Euroraums durch Gebietsfremde waren.
Datenrevisionen
Neben den Zahlungsbilanzdaten für Dezember 2007 enthält diese Pressemitteilung auch Datenrevisionen für November 2007, die sich jedoch kaum auf die bereits veröffentlichten Angaben auswirken.
Zusätzliche Informationen zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets
Eine vollständige Reihe aktualisierter Statistiken zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets steht auf der Website der EZB im Abschnitt "Statistics" unter "Data services"/"Latest monetary, financial markets and balance of payments statistics" zur Verfügung. Diese Statistiken sowie historische Zeitreihen zur Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets können auch über das Statistical Data Warehouse (SDW) der EZB heruntergeladen werden. Die Ergebnisse bis Dezember 2007 werden zudem in der Märzausgabe des EZB-Monatsberichts und des "Statistics Pocket Book" veröffentlicht. Detaillierte methodische Erläuterungen sind auf der Website der EZB abrufbar. Die nächste Pressemitteilung zur monatlichen Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets erscheint am 26. März 2008.