Die Rostocker Stadtmission und die Caritas Rostock sind Träger des ökumenischen ambulanten Hospizdienstes. 2007 wurde der Kinderhospizdienst OSKAR unter Verantwortung der Rostocker Stadtmission gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, schwer kranke Kinder und ihre Familien ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung in ihrem Alltag zu unterstützen.
Der Dienst wird durch ehrenamtlich tätige Mitarbeiter geleistet, die eigens für die Kinderhospizarbeit ausgebildet worden sind. Sie bieten umfassende Unterstützung von Einzelberatung in Krisensituationen, über individuelle Hilfen im Alltag bis hin zu Vermittlungen von Seelsorgern an. Die Betreuung einer Familie geht manchmal über Jahre hinweg.
Das Angebot richtet sich an das erkrankte Kind, an die Eltern, Geschwister, Angehörige und Freunde. Die Arbeit erfolgt in enger Absprache mit den Eltern, die als Fachleute für die Belange ihres Kindes angesehen werden.
"Sich mit schweren Krankheiten von Kindern auseinanderzusetzen, ist nicht leicht. Noch schwerer ist jedoch die Situation von den betroffenen Familien. Oftmals finden diese sich in einer sehr isolierten Lebenssituation wieder, da es besonders für das Umfeld enorme Schwierigkeiten bereitet, sich mit den Themen Tod und Sterben auseinanderzusetzen", sagt die kommissarische Koordinatorin des Kinderhospizdienstes Katharina Hillscher. "Mit unserer Arbeitet möchten wir Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern in ihrem gewohnten Umfeld im Leben und im Sterben und über den Tod der Kinder hinaus begleiten. Dabei ist es uns wichtig, dass die Familie selbst ein lebendiges Mitglied dieser Arbeit wird und ihre Wünsche und Kritiken einbringt. Grundsatz unserer Arbeit ist es, nicht etwas für die Familien zu tun, sondern gemeinsam mit ihnen", so Hillscher weiter.
Auf dem gemeinsamen Weg mit den betroffenen Familien soll neben Trauer auch Freude ihren Platz finden: Das ergänzende Angebot des Kinderhospiz-dienstes stellt für die erkrankten Kinder die Möglichkeit dar, gemeinsam mit dem betreuenden Mitarbeiter von OSKAR verschiedene Unternehmungen zu machen, zu reden und einen Zuhörer zu finden. Durch regelmäßige Besuche können für Eltern wiederum Freiräume geschaffen werden, in denen sie sich ein wenig erholen oder anstehende Aufgaben erledigen können. Auch für die Geschwister erkrankter Kinder kann die Begleitung sehr hilfreich sein.
"Neben der ganz praktischen Hilfe ist es uns ein weiteres wichtiges Anliegen, die öffentliche Aufmerksamkeit von Themen wie Tod, Sterben und Trauer in unserer Gesellschaft zu erhöhen, so dass diese als Teil des Lebens wahrge-nommen werden", betont Hillscher.
Die Evangelische Kreditgenossenschaft eG (EKK) hat den ambulanten Kinderhospizdienst OSKAR mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro unter-stützt. "Das ist ein besonders schweres Ehrenamt, das die Mitarbeiter des Kinderhospizdienstes hier übernommen haben. Wir wollten in 2013 bewusst auf Weihnachtspräsente für unsere Geschäftspartner verzichten und stattdessen ein besonders förderungswürdiges Projekt unterstützen. Mit OSKAR haben wir eine gute Wahl getroffen. Wir möchten mit unserer Spende dieser wichtigen Arbeit unsere Anerkennung und unseren Dank aussprechen", erläutert Heiner Schumacher, Regionaldirektor der EKK-Filiale Schwerin, das Engagement der Kirchenbank.