Die Diplomandinnen des Fachbereichs Oecotrophologie schickten die Kinder auf eine Abenteuerreise durch die Welt der Bewegung und Ernährung. Gemeinsam mit der „Volles Korn voraus“-Crew lernten die Kinder auf den verschiedenen Etappen mit Spaß und Spannung einen gesünderen Lebensstil. „Wir möchten ein aktives Freizeitverhalten fördern“, erklärt Ina Kempers. Dazu gehöre neben dem bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln soziale Kompetenz und Körperbewusstsein. „Die Kinder lernen in unserem Konzept, was gesund ist und wie dieses Wissen zu Entscheidungen führt, das stärkt ihr Selbstwertgefühl“, ergänzt Sandra Weber.
Die Sechs- bis Zwölfjährigen machten sich in drei Ernährungsblöcken über einen Zeitraum von einem halben Jahr mit den theoretischen Grundkenntnissen von Lebensmitteln und deren einfacher Zubereitung vertraut. „Die Lebensmittelpyramide zum Beispiel zeigt, dass Getränke die Basis der Ernährung sind“, beschreibt Sandra Weber ein didaktisches Hilfsmittel. Die Farben der Verkehrsampel veranschaulichen, was sich auf dem Speiseplan häufig befinden sollte und welche Dinge besser gemieden werden. Während also Gemüse und Obst mit Grün gekennzeichnet sind, erhalten Fette und Zucker Rot. Mit der Geschichte von Fitfred, dem Häuptling der Stamm der Fettis, lernen die Kinder, welche Fette in der Nahrungskette gesund und welche ungesund sind.
Beim gemeinsamen Kochen setzten die Kinder das Erlernte um. „Essen heißt auch in unserem Konzept nicht, auf Genuss zu verzichten. Bei uns erfahren die Kinder Kochen als Gemeinschaftserlebnis“, so Eva Schirmer. Da sei Fantasie und Teamgeist gefragt – Eigenschaften, auf die es auch in den wöchentlichen Bewegungseinheiten ankam.
„Diese Übungen setzen nicht auf Leistung, sondern auf Selbstbestimmung, Selbstwahrnehmung und neue Bewegungserfahrungen“, erläutert Stefan Melis vom TSC Gievenbeck. Am beliebtesten war die Piratenschlacht. Das Schiff, gebaut aus Weichbodenmatte, Turnbänken und Sprossenwand, musste verteidigt werden. Sich nicht fangen lassen, die Fahne retten – all das geht nur mit Körpereinsatz und eben auch Teamgeist. Denn: Nur wer zusammenhält, kann gewinnen.
„Es war schön zu beobachten, mit welchem Engagement und welcher Kreativität die Diplomandinnen das Projekt ‚auf die Beine’ gestellt haben“, freut sich Prof. Dr. Heike Englert, die die Abschlussarbeit betreut hat. Der Erfolg des Projektes, so die Wissenschaftlerin vom Fachbereich Oecotrophologie, lässt sich messen. Bei dem Großteil der Kinder wurde eine Gewichtsreduktion beziehungsweise -stabilisierung erzielt.
Beim Abschlussfest aller Projektbeteiligten stellten die Kinder ihr erlerntes Können in der Küche unter Beweis. Nicht ohne das große Interesse ihrer Eltern.
„Denn die Gesundheit der Kinder kann nur mit ihnen gemeinsam gefördert werden“, ist sich die Hochschullehrerin sicher. Ina Kemper gab zwar gestern (17. Juli) ihre Diplomarbeit ab. Im neuen Schuljahr geht das Projekt aber weiter.