Vielfach treten Leckagen in den Bauteilflächen auf. Sie können entstehen, wenn die die Luftdichtheitsschicht bildenden Materialien, wie Folien und Plattenwerkstoffe, an Stößen oder Überlappungen unsachgemäß verklebt werden. Genauso problematisch sind unverputzte Mauerwerksflächen: Solche Fehlstellen im luftdichtenden Innenputz finden sich häufig hinter Vorwandinstallationen oder in Höhe des Fußbodenaufbaus. Später angebrachte Gipskartonplatten und Fußleisten helfen, sie unsichtbar, aber keineswegs folgenlos zu machen.
Spezielles Augenmerk erfordern auch die Übergänge zwischen Bauteilen beziehungsweise zwischen Bauteilen und Bauteilanschlüssen. Die Anschlüsse zwischen Innen- und Außenwänden bei Leichtbaukonstruktionen erweisen sich als ebenso anfällig für Luftdichtheitsfehler wie die Einbindung von Holzbalkendecken in (auch massive) Außenwände sowie Anschlüsse zwischen Fußboden und Wand. Als weitere häufige Schwachstellen lassen sich Anbindungen von Dampfbremsfolien, die zugleich als Luftdichtheitsschicht dienen, an Massivbauteile und Holzkonstruktionen ausmachen, aber auch Anschlüsse von Fenstern, Fensterbänken, Rollladenkästen und Türen.
Der vielfach zitierte „Wind aus der Steckdose“ ist das klassische Beispiel für Leckagen, die aufgrund von Durchdringungen der Luftdichtheitsebene entstehen. Dabei kommt es bei planmäßigen Durchdringungen mit Kaminen, Installationsschächten, Sparren bei Sichtdachstühlen, sanitären Rohrleitungen oder Elektroleitungen ebenso zu Problemen mit der Luftdichtheit wie beim nachträglichen Einbau von Steckdosen, Schaltern und Einbauleuchten. Letzterer führt nicht selten zu unbeabsichtigten oder gar unbemerkten Beschädigungen der Luftdichtheitsschicht.
Die am wenigsten problematischen, da vergleichsweise einfach zu beseitigenden Leckagen liegen im Bereich von Funktionsfugen. Dennoch gehören undichte Schließfugen und Beschläge an Fenstern, Türen und Dachbodentreppen zu den immer wieder festgestellten Schwachstellen.