Keynotes geben Impulse und blicken über den Tellerrand
Der Eröffnungstag startet mit wirtschaftspolitischen Themen. Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, schlägt die Brücke zwischen Demografie, Arbeitsmarkt und Immobilienwirtschaft. Die deutsche Bevölkerung altert und stellt damit auch soziale Sicherungssysteme und Immobilienmärkte vor noch nie dagewesene Herausforderungen. Der Finanzexperte zeigt die Zusammenhänge und die sich daraus abzuleitenden Schlussfolgerungen auf.
Sorgen bereiten auch die steigenden Energiepreise. Wie kann die Versorgungssicherheit erhalten und trotzdem CO2 eingespart werden? Reichen erneuerbare Energien allein aus? Spielen fossile Energieträger in Zukunft keine Rolle mehr? Dr. Ludwig Möhring, Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V., Hannover, liefert Fakten und leitet Handlungsempfehlungen ab.
Innovationspotenzial der Branche
Im Fokus des Fachprogramms stehen Wege zur Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes der Zement- und Betonindustrie. Wegweisende Vorträge aus Wissenschaft und Praxis zeigen die Potenziale des Baustoffs Beton und der Betonfertigteilbauweise diesbezüglich auf. Der Einsatz von alternativen, zementsubstituierenden Sekundärstoffen sowie von Recyclingmaterialien und innovativen Betonen seien hier exemplarisch genannt.
Best-Practice aus Norwegen
Im Mittelpunkt der Beiträge des diesjährigen Gastlandes Norwegens steht die Dekarbonisierung. Norwegen konnte bereits Erfahrungen mit der Abscheidung und Einlagerung von Kohlendioxid, dem sogenannten Carbon Capture and Storage (CCS), sammeln und nimmt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein. Ein Beitrag zeigt, wie mit Unterstützung der Regierung der größte unterirdische Speicher für CO2 entsteht. Ziel ist es, die Machbarkeit der Kohlendioxid-Einlagerung im Meeresboden im großindustriellen Maßstab zu demonstrieren und ein internationales Transportnetz aufzubauen, mit dem aufgefangenes CO2 aus ganz Europa an die norwegische Westküste gebracht werden kann. Zudem baut Norcem/Heidelberg Materials in Brevik die weltweit erste Anlage zur Full Scale-CO2-Abscheidung und -speicherung in einem Zementwerk auf. Das Projekt ist somit ein wichtiger Baustein zur Senkung der Treibhausgasemissionen bei der Zementherstellung.
Neben dem Klimawandel ist der Fachkräftemangel eine weitere Herausforderung unserer Zeit. Die norwegische Betonfertigteilindustrie stellt ihre Strategie zur Gewinnung von gewerblichen Mitarbeitenden vor.
Schulterschluss mit den Marktpartnern
Am 22. Juni 2023 findet der Zukunftstag Bauwirtschaft statt. Zielgruppe sind sowohl die Bauunternehmen als auch die Architektenschaft. Prof. Dr. Lucio Blandini, Leiter des Instituts für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren an der Universität Stuttgart, eröffnet den Tag mit seiner Mission „Leicht bauen mit Beton“. Nachhaltigkeit steht auch bei der Strategiepositionierung im Industrie- und Infrastrukturbau des Bauunternehmens Leonhard Weiss im Mittelpunkt. Das neue Merkblatt der Betonfertigteilverbände zum Sichtbeton, Projektbeispiele zur nachhaltigen Vorfertigung und Wiederverwendung von Betonbauteilen sowie zum KI-basierten Einsatz stark CO2-reduzierter Betonrezepturen werden unter anderem hier vorgestellt.
Wirtschaft und Recht
Nach einer einjährigen Pause und aufgrund der wiederholten Nachfrage bieten die Veranstalter wieder das "Podium Wirtschaft und Recht" an. Hier werden arbeitsrechtliche Updates und aktuelle Fragen zu Bau- und Lieferverträgen beleuchtet. Außerdem erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über mögliche Nachhaltigkeitszertifizierungen für die Branche. Dabei wird erstmals das neue Zertifizierungssystem des Bund Güteschutzes Beton- und Stahlbetonfertigteile präsentiert.
Kommunikationsplattform BetonTage
Ein fester Bestandteil der BetonTage ist die begleitende Ausstellung der Zuliefer-, Maschinen- und Softwareindustrie. Sie bietet umfassende Informationen über ihre Produkte und Dienstleistungen. Zahlreiche Unternehmen präsentieren ihre Neuentwicklungen im „Forum Innovation“. Hauptsponsoren der BetonTage sind die Dyckerhoff GmbH und Pemat Mischtechnik GmbH.
Überhaupt wird Netzwerken auf den BetonTagen großgeschrieben. „In diesem Jahr haben wir insgesamt weniger Parallelveranstaltungen und längere Pausen eingeplant, um Austausch mehr Raum zu geben, davon lebt schließlich ein solcher Branchentreff“, so Dr. Ulrich Lotz, Geschäftsführer der FBF Betondienst GmbH.
Das ausführliche Programm finden Sie auf www.betontage.de.