- Sinkende Renditen trüben Investitionspotenzial
- Noch sehr gute Perspektiven für Büroimmobilien
- Preishausse am Wohnimmobilienmarkt vorbei
Das Investitionspotenzial des amerikanischen Immobilienmarktes hat sich in den vergangenen zwölf Monaten leicht verschlechtert. Das geht aus dem aktuellen „Feri Immobilien Monitor“ der Bad Homburger Feri Rating & Research GmbH hervor. Im Rahmen der Dauerstudie verfolgt das Analysehaus kontinuierlich die wichtigsten Immobilienmärkte in den USA und gibt Prognosen für deren weitere Entwicklung bis zum Jahr 2016 ab.
Während Feri die in den kommenden zehn Jahren zu erwartende Durchschnittsrendite des US-Immobilienmarktes 2006 noch mit der Gesamtnote „A“ bewertete, vergeben die Analysten dieses Jahr nur noch ein „B+“. Die voraussichtliche Gesamtrendite des US-Immobilienmarktes für das Jahr 2007 beziffert Feri auf 11,5 Prozent. Damit liegt der US-Markt momentan zwar noch deutlich über den Erwartungen der europäischen Immobilienmärkte. In den kommenden zehn Jahren erwartet Feri jedoch nur noch eine jährliche Rendite von durchschnittlich 8 Prozent.
„Der Grund dafür ist vor allem die sich wieder normalisierende Preisentwicklung auf den Wohnungs- und Büroimmobilienmärkten“, kommentiert Helmut Knepel, geschäftsführender Partner bei Feri. „Zudem schätzen wir auch die Perspektiven von Büroimmobilien weniger gut ein als vor Jahresfrist.“
Sinkende Leerstände bei Büroimmobilien Erreichte der US-Büroimmobilienmarkt im Dezember 2006 noch ein „AA“, werden US-Büroinvestitionen jetzt nur noch mit einem „A“ bewertet. Im Jahr 2007 erwarten die Bad Homburger Analysten für US-Büros eine Gesamtrendite von 12,9 Prozent, für die kommenden zehn Jahre liegt sie bei durchschnittlich 10,3 Prozent im Jahr. „Durch die aktuelle Verlangsamung der US-Wirtschaft werden mittelfristig weniger Arbeitsplätze geschaffen. Das schlägt bei der Büroflächennachfrage durch“, sagt Helmut Knepel. Dennoch wird der Leerstand, der inzwischen unter 13 Prozent gesunken ist, bis 2009 - bei gleichzeitig schwächerer Bautätigkeit - weiter zurückgehen. Die Top-Standorte für Büroimmobilien sieht Feri in San Francisco, Washington und New York. Das Investitionspotential aller drei Standorte wird mit einem „AA“ bewertet.
Keine Immobilienblase in den USA Besonderes Augenmerk verdient das Urteil von Feri zum US-Wohnimmobilienmarkt. „In der Vergangenheit wurde vor allem der enorme Preisanstieg für Einfamilienhäuser als Risikofaktor für den US-Immobilienmarkt und damit für die gesamte amerikanische Wirtschaft gesehen“, erläutert Knepel. „So hatte sich der Kaufpreis eines Standard-Wohnhauses von 140.000 US-Dollar vom Jahr 1996 auf 280.000 US-Dollar im Jahr 2006 verdoppelt.“ Tatsächlich hatte der starke Anstieg der Hauspreise in den USA jedoch laut Knepel zu keinem Zeitpunkt negative Auswirkungen auf die amerikanische Konjunktur. „Im Gegenteil: Die langfristige Wachstumsprognose des amerikanischen Immobilienmarktes ist nach wie vor positiv“, so der Experte.
Zudem ist die Gefahr, die vom US-Eigenheimmarkt ausgeht, inzwischen geringer geworden. Denn die dortige Preishausse ist vorläufig vorüber. „Für Einfamilienhäuser sind mittlerweile deutliche Preiskorrekturen nach unten erkennbar“, sagt Knepel. „Der Rückgang bei den Baugenehmigungen scheint aber inzwischen einen Boden gefunden zu haben.“ Hinzu komme, dass parallel zu den Eigenheimpreisen in den vergangenen Jahren die verfügbaren Einkommen und – wenn auch etwas langsamer – die Mietpreise ebenfalls gestiegen sind.
Knepel blickt optimistisch auf den amerikanischen Mietwohnungsmarkt: „Die Mietpreise in den meisten amerikanischen Märkten für Wohnungen sind im vergangenen Jahr wieder stärker angestiegen. Dieses Jahr erwarten wir geringere Steigerungen. Das steigende Einkommen und die damit verbundene Nachfrage junger Berufstätiger wirkt jedoch einem Rückgang der Wachstumsraten entgegen.“