Anna Hoffmann und ihr Team (Inigo Westmeier, Kamera; Stephan Grobe, Producer; Clemens Becker, Filmton/Sounddesign, Lena Rem, Montage/Schnitt und Jochen laube, Sommerhaus Filmproduktion) begleiten in ihrer 60-minütigen Studie die 29-jährige Slowakin Martina. In ihrem Heimatdorf wird sie beneidet, denn sie hat einen gut bezahlten Job als Haushaltshilfe bei einem alten Ehepaar in Deutschland bekommen. Martina bemüht sich deutsch zu lernen und alles richtig zu machen, doch schnell wird ihr klar, worauf sie sich eingelassen hat. Lore (75), Max (87) und Martina sind in einer Dreizimmerwohnung auf Monate eingeschlossen. Der Sommer ist heiß und die Luft brennt. Und Lore lässt ihre neue Haushaltshilfe nicht aus den Augen.
Die in Kasachstan geborene Anna Hoffmann wurde mit ihrem Diplomfilm "Die Haushaltshilfe" in diesem Jahr bereits für den FIRST STEPS Award 2009 nominiert. Der Dokumentarfilm entstand im Rahmen der Kooperation "Junger Dokumentarfilm" zusammen mit dem SWR und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg.
Darüber hinaus hatte auch das in Ludwigsburg und Paris angesiedelte Atelier/Masterclass Grund zur Freude: An vier der insgesamt zehn für den Deutschen Kurzfilmpreis nominierten Filme waren Teilnehmer und Absolventen des Postgraduierten-Studiums beteiligt. In der Kategorie Spielfilm waren dies "Fliegen" (Produktion: Benjamin Deiß, Atelier/Masterclass 09/10), "Wüste/Außen/Tag" (Produktion: Urte Amelie Fink, Atelier/Masterclass 09/10), "Polar" (Produktion: Elena von Saucken, Atelier/Masterclass 04/05) sowie in der Kategorie Dokumentarfilm "Wagah" (Produktion: Fabian Gasmia und Henning Kamm, Atelier/Masterclass 06/07).
"Die Vergabe des Deutschen Kurzfilmpreises an Anna Hoffmann belegt nachdrücklich die hohe Qualität der Ausbildung an der Filmakademie Baden-Württemberg, zumal der Sonderpreis in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge nach Ludwigsburg geht", freute sich die Aufsichtsratsvorsitzende der Filmakademie, Staatsrätin Prof. Dr. Claudia Hübner. "Auch die jüngsten Erfolge wie die acht Nominierungen für die Hofer Filmtage oder die vier First Steps Awards sind ein Beleg für das überzeugende Lehrkonzept der Filmakademie, das Theorie und Praxis so eng wie kaum eine andere Filmhochschule in Deutschland miteinander verknüpft."
Prof. Thomas Schadt, Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg, ist stolz: "Der Kurzfilm ist eine echte Bewährungsprobe für junge Regisseure: In wenigen Minuten eine Story pointiert, frech und aussagekräftig auf den Punkt zu bringen, ist eine hohe Kunst. Jede Szene muss sitzen, ohne Ausschweifungen und ohne Ablenkung. Ich bin mir sicher, dass wir von den heute anwesenden jungen Filmtalenten, die sich sicher und virtuos in diesem Genre bewegen, noch viel Spannendes zu hören und zu sehen bekommen werden."
Der am höchsten dotierte Preis für den Kurzfilm in Deutschland wurde in diesem Jahr in Kooperation mit der Filmakademie Baden-Württemberg verliehen. Für den Deutschen Kurzfilmpreis 2009 waren insgesamt zehn Filme nominiert. Mit der Nominierung ist eine Prämie von 15.000 Euro verbunden. Für den Filmpreis in Gold erhält der Regisseur jeweils 30.000 Euro. Die Nominierungsprämie wird auf den Filmpreis angerechnet. Außerdem muss die Prämie zweckgebunden für die Herstellung eines neuen Kurzfilms oder eines Films mit künstlerischem Rang oder für die Projektvorbereitung verwendet werden. Der Sonderpreisträger erhält eine Prämie in Höhe von 20.000 Euro.
Informationen zum Deutschen Kurzfilmpreis 2009 finden Sie unter www.deutscherkurzfilmpreis.de