Das Projekt ist so aufgebaut, dass die Zuschauenden an bestimmten Stellen des VR-Films selbst bestimmen können, wie die Geschichte weitergeht. Dabei haben sie die Wahl zwischen einer demokratischen sowie einer völlig undemokratischen Entscheidung. „Da sich das VR-Projekt insbesondere an Jugendliche richtet, haben wir ein Thema gewählt, dass sie aus der eigenen Lebenswirklichkeit heraus gut nachvollziehen können. So geht es darum, dass ein Jugendzentrum in Gefahr ist, weil sich ein korrupter Politiker hat bestechen lassen. Dabei wird eine junge Journalistin begleitet, welche diesen Skandal aufdecken möchte“, erklärt Dr. Oliver Langewitz, Geschäftsführender Vorstand des Filmboard Karlsruhe.
Insgesamt zieht das nach Hof gereiste Filmteam ein sehr positives Fazit ihres Auftritts: „Wir haben das Projekt vielen Gästen vorstellen können, darunter Filmemachern, Filmfestivalleitern, Pädagogen, VR-Experten und auch dem normalen Publikum. Uns wurde hierbei ein durchweg ein äußerst gutes Feedback gegeben“, so Langewitz. Dabei wurde immer wieder festgestellt, wie bedeutsam die Vermittlung demokratischer Werte an Jugendliche mithilfe einer so modernen Medien-Technologie gerade in der heutigen Zeit ist.
VR-Film-Ansatz wirkt generationsübergreifend
Ein Höhepunkt war der XR Paneltalk „Virtuelle Welten - Echte Fragen“ am Freitag, 25. Oktober 2024. Auf dem Panel saßen die Schauspielerin Nadine Knobloch und ihr Kollege Dieter Rupp, VR-Kameramann Oskar Tanaka und Dr. Oliver Langewitz als Regisseur des Films. Oskar Tanaka stellte hierbei heraus, welche visuellen und technologischen Besonderheiten ein szenischer VR-Film mit sich bringt.
Und auch für die Schauspieler stellte die Produktion Neuland dar: „In einem stereoskopischen VR-Film vor der Kamera mitzuwirken, ist durchaus eine Umstellung, wenn man gewohnt ist, bei 2D-Kino- oder TV-Filmen als Schauspielerin zu agieren. Hier sind die genauen Positionen noch exakter einzuhalten, um die Spielpartner nicht zu verdecken und auch mit entsprechenden Gesten und Handlungen den 3D-Effekt noch weiter zu verstärken“, so Nadine Knobloch, die eigens für das Panel von Dreharbeiten nach Hof angereist gekommen war.
"Das VR-Projekt hat wunderbar unser Format HoF XR bereichert. Das Interesse vonseiten des allgemeinen sowie des Fachpublikums war enorm. Der entsprechende Branchendialog Talk hat faszinierende Einblicke, bspw. über die Herausforderungen, eine solche Idee qualitativ hochwertig umzusetzen, gegeben. Die Demokratie ist in Gefahr. Wir müssen auf allen Wegen zu ihrem Erhalt beitragen. Dieses Projekt bildet hierfür einen technisch neuen Ansatz, der, wie wir bei den Hofer Filmtagen erlebt haben, generationsübergreifend wirkt. Gerne mehr davon“, so der künstlerische Leiter der Internationalen Hofer Filmtage, Thorsten Schaumann.