Frauen in der Gründungsphase nehmen ihren Versicherungsschutz und ihre Altersvorsorge nicht ernst genug. Wie eine Umfrage von finanzen.de unter 100 Versicherungs- und Finanzexperten zeigt, legen die meisten Gründerinnen weniger als fünf Prozent ihres Einkommens für die spätere Rente zurück. Auch für ihre Versicherungsverträge bringen viele Frauen nur unter fünf Prozent ihrer Einkünfte auf. Das ist nach Meinung der befragten Fachleute definitiv zu wenig. Im Idealfall sollten Gründerinnen zehn Prozent ihrer Einkünfte für die Versicherungsverträge ausgeben und zusätzlich bis zu 20 Prozent des Einkommens für den eigenen Lebensabend zurücklegen.
Unerlässlicher Versicherungsschutz für Gründerinnen
Die befragten Versicherungs- und Finanzexperten sind sich einig, dass die Berufs- und Betriebshaftpflichtversicherung sowie die Berufsunfähigkeitsversicherung für Frauen schon in der Gründungsphase unverzichtbar sind. Der Haftpflichtschutz greift, wenn Dritte einen Schadenersatz von der Gründerin fordern. Die Versicherung prüft, ob und inwieweit ein solcher Anspruch begründet ist, sie wehrt unbegründete Forderungen ab und übernimmt die Kosten bei begründeten Ansprüchen.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung gewährt eine monatliche Rente, sofern die Gründerin ihren Beruf wegen einer schweren Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr ausüben kann. Ohne diese Police sind Selbstständige bei einer Berufsunfähigkeit finanziell fast vollständig auf sich allein gestellt, denn sie haben keinen Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung und können maximal mit der staatlichen Grundsicherung rechnen.
Altersvorsorge schrittweise ausbauen
Neben einem zugeschnittenen Versicherungsschutz, der die jeweiligen Risiken einer Gründerin zumindest mit einem anfänglichen Basisschutz abdeckt, darf auch die Altersvorsorge von Anfang an nicht zu kurz kommen. Spätestens wenn das Einkommen steigt, sollten Gründerinnen auch die Ausgaben für die eigene Rente erhöhen. Keine ausreichende Vorsorge kann im Rentenalter andernfalls verheerende Folgen haben, warnt Antje Ripking von der Gründerinnenzentrale. Da Selbstständige in der Regel keine gesetzliche Rente erhalten, müssen sie ihr Alterseinkommen komplett selbst aufbauen. Dafür eignen sich verschiedene Sparmöglichkeiten wie etwa die Rürup-Rente oder Fonds.
„Mädels, macht Euch selbstständig!“
Im Interview mit finanzen.de geben einige erfolgreiche Gründerinnen einen sehr persönlichen Einblick in ihre Vorsorgesituation. Bekannte Geschäftsfrauen wie Miriam Wohlfarth (RatePAY), Freya Oehle (spottster), Franziska von Hardenberg (Bloomy Days) und Lea Lange (Juniqe) berichten von ihren Startup-Erfahrungen und geben Praxistipps zu Versicherungsschutz und Altersvorsorge für gründungswillige Frauen. Trotz unterschiedlicher Lebensentwürfe, Geschäftsideen und Vorsorgestrategien haben die Gründerinnen vor allem eines gemeinsam: Sie sind stolz darauf, den Schritt in die Gründung getan zu haben. Nun wollen sie andere Frauen darin bestärken, es ihnen gleichzutun.
Alle Interviews mit den Gründerinnen, eine Infografik mit den Ergebnissen der Expertenbefragung sowie weiterführende Informationen zum richtigen Versicherungsschutz und der Altersvorsorge für Gründerinnen finden Sie unter www.finanzen.de/magazin/gruenderinnen