"Das Ergebnis ist ebenso erfreulich wie ernüchternd“, sagte Wiegard. Denn selbst diese höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten reichten nicht, um den Haushalt verfassungsgemäß zu gestalten. Das gelinge nur, wenn zusätzlich auch die Ausgaben deutlich reduziert würden. Die zentrale Aufgabe sei der Abbau des strukturellen Defizits, um die Lücke zu einem verfassungsgemäßen Haushalt zu schließen.
„Die Chancen, den verfassungswidrigen Zustand des Landeshaushaltes in absehbarer zu beenden, sind deutlich besser geworden. Die guten Einnahmevoraussagen sollten für uns Ansporn sein, noch ehrgeiziger an der Haushaltskonsolidierung zu arbeiten", sagte der Finanzminister.
Wiegard warnte angesichts der hervorragenden Prognosen jedoch auch zur Vorsicht: "Steuerschätzer bringen keine Schecks mit, sondern nur Schätzungen." In der Vergangenheit hätten sich viele Prognosen als zu optimistisch herausgestellt. Zudem gebe es für die kommenden Haushalte noch erhebliche Unwägbarkeiten, zum Beispiel durch Änderungen im Steuerrecht, den Hochschulpakt oder das Defizit beim UKSH. "Die Schätzung, dass die Steuereinnahmen des Landes innerhalb weniger Jahre von 5,2 Milliarden Euro auf fast 7 Milliarden Euro ansteigen werden, sollten wir mit angemessener Vorsicht verwenden", erklärte Wiegard.