Mitten drin statt nur dabei
Über dem Ziel "barrierefreie Ski-WM 2011 steht der Grundgedanke, dass Körperbehinderte nicht einfach nur dabei sein sollen, sondern gleichgestellt das Schneefest erleben können - und zwar mitten drin.
"Sport ist - egal ob als Aktiver oder als Zuschauer - eine der besten Möglichkeiten zur Integration", spricht Deuschl aus eigener Erfahrung. "Die Bereitstellung vieler Helfer und Betreuer ist das Eine. Mittendrin heißt aber nicht besonders behandelt und deshalb ausgegrenzt. Die Behinderten sollen Spannung und Emotionen mit den "normalen" Fans zusammen erleben."
Viel Einsatz gefragt
Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, arbeitet Deuschl seit letztem Winter mit viel Einsatz im OK. Die Weltcup-Veranstaltung 2009 wurde von ihm deshalb genau unter die Lupe genommen: Die Beobachtungen wurden genau analysiert, im Anschluss Verbesserungsideen entwickelt.
Verschiedene Umsetzungsmaßnahmen werden derzeit in die Konzepte der Ressorts eingebracht und mit den Verantwortlichen diskutiert. Schon im kommenden Jahr sollen die Maßnahmen zur Generalprobe beim Weltcup-Finale greifen.
Angefangen am Parkplatz bis hin zum Event-Park sind Lösungen gefragt. Denn der Weg ins Stadion ist oft die größte Herausforderung. Stefan Deuschl: "Schnee und Matsch sind im Winter enorme Hindernisse mit dem Rollstuhl. Deshalb gilt:
Je kürzer die Distanzen sind, umso besser ist es. Sowohl für die Behinderten als auch für uns als Organisatoren, denn wir sparen Personal, Material und Aufwand."
Die Bemühungen sollen aber auch über die Ski-WM 2011 hinaus einen Nutzen für Garmisch-Partenkirchen haben. Zum einen kann die Infrastruktur für Gehandicapte im gesamten Ort verbessert werden, zum anderen wird die WM eine Visitenkarte für die Olympiabewerbung mit München sein. Die Winterspiele 2018 sind untrennbar mit den Paralympics verbunden, die direkt im Anschluss stattfinden. Was wäre eine bessere Werbung, als vier Monate vor der Entscheidung eine wirklich barrierefreie und behindertenfreundliche Sportveranstaltung zu feiern?