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Startup fertigt T-Shirts zu 100% in Deutschland

Eine Frau gegen 'fast fashion'

(lifePR) (Düsseldorf, )
„Europa produziert kaum noch Güter. Alle unsere Alltagsgegenstände sind made in China, die Kleidung kommt aus Bangladesh und Indien, und unsere Träume aus Hollywood“, stellt Ilja Leonard Pfeijffer in seinem Buch „Grand-Hotel Europa” fest. Ein Startup hat sich aufgemacht, um gegenzusteuern: Die neue Marke fertigt T-Shirts zu 100% in Deutschland. 

„Genau wie unsere Lebensmittel sollten auch Kleidungsstücke im Lande gemacht werden“, sagt Claudia Landenberger, Gründerin des Labels FITZYOU. „Wir wollen nachhaltig produzieren mit kurzen Wegen zum Abnehmer, ein T-Shirt für Männer ohne Kompromisse bei Passform und Stil. Deutschland kann 1-A-Qualität, doch hat es uns vor einige Hürden gestellt.“

Denn fast die gesamte in Deutschland gekaufte Bekleidung – circa 90% – wird heute importiert, vorwiegend aus Asien. „Allein der energielastige Transport hierher stellt eine immense Umweltbelastung dar“, erklärt die Mode-Managerin. „Produziert wird unter oft üblen Arbeitsbedingungen und mit folgenschweren Umweltfolgen, u.a. durch Chemikalien.“

„Wir holen das T-Shirt aus der fast-fashion-Ecke“

Das Geschäftsmodell ‚fast fashion‘ (schnelle Mode) treibe zwölf Kollektionen durchs Jahr, Bekleidung sei zur Wegwerfware geworden. „Die weltweite Kleidungsproduktion hat sich von 2000 bis 2015 verdoppelt. Dabei wird jedes fünfte Kleidungsstück so gut wie nie getragen“, beobachtete Landenberger. Und beschloss: „Wir holen das T-Shirt aus der fast-fashion-Ecke.“

Doch schon bei der Produktentwicklung stieß die Mode-Designerin auf eine weitere Kehrseite der Globalisierung. „Einige Gewerke, in denen Deutschland früher stark war, sind im Lande fast gar nicht mehr vertreten.“

So gibt es nur noch wenige Textilproduzenten. Und die neue Marke stellt besondere Anforderungen. „Wir fertigen T-Shirts nach Maß, das bedeutet kleine Stückzahlen, und nur besondere Stoffe bewahren die individuelle Passform auch auf Dauer“, sagt Landenberger. „Es war nicht leicht, einen Hersteller zu finden, der unsere Ansprüche erfüllen konnte.“

Traditionen weiterentwickelt

Heute erfolgt die Stoffproduktion mit einer der besten Baumwollarten der Welt ISO-zertifiziert und mit großer Rücksicht auf die Umwelt im sächsischen Limbach-Oberfrohna. Die Kreisstadt nahe Chemnitz war berühmt für ihre Textilindustrie, bis der 2. Weltkrieg und schließlich die Planwirtschaft der DDR die Entwicklung lähmten. Nach der Wende aber haben neue Unternehmen die Tradition aufgenommen und weiterentwickelt. 

Hier hat das Team von FITZYOU seinen Partner gefunden, doch schon nahte die nächste Herausforderung. Für das maßgeschneiderte Männer-T-Shirt braucht es die sogenannte „Zwischenmeisterei“ – eine Schneiderei, die Bekleidung für Modeschöpfer herstellt, in kleinen Stückzahlen nahe beim Auftraggeber. Doch gibt es sie kaum noch, seit Textilketten zu Niedrigstlöhnen in Fernost produzieren.

„Für die Kompetenz zahlen wir hiesige Löhne, und zwar gern" 

Nach monatelanger Suche fand Landenberger die feine, kleine Näherei quasi vor der Haustür im rheinischen Erkelenz. Der Standort hat durch früheren Flachsanbau eine lange Tradition im Textilgewerbe. Die Freude, daran anzuknüpfen, war groß und die Entscheidung eindeutig. „Unser Leitgedanke ‚Qualität‘ gilt für Stoffe und Schnitte wie auch Verarbeitung. Für diese Kompetenz zahlen wir hiesige Löhne, und zwar gern. Unser Votum für ‚slow fashion‘ würdigen die Träger unserer T-Shirts mit jedem Kauf“, sagt Landenberger, „und sie werden sehr lange Freude daran haben.“

„Das neue T-Shirt passt sich dem Menschen an“

Ihr Ziel, in Deutschland das perfekte T-Shirt für den Mann zu fertigen, führte die erfahrene Designerin auch nach Bönnigheim, Baden-Württemberg. Hier arbeitete sie mit dem Hohenstein-Institut für Textilinnovation an der Entwicklung eines neuen Schnittsystems. Es macht Schluss mit dem etablierten Größensystem, das meistens nur aus den fünf Größen S bis XXL besteht, und passt stattdessen das T-Shirt an den Menschen an. 

Ihren Sitz schließlich hat die junge Firma, die Landenberger für ihr Passform-Label FITZYOU gegründet hat, in Deutschlands „Stadt der Mode“, Düsseldorf. Die NRW-Landeshauptstadt schuf noch 2013 laut Kölner Institut für Handelsforschung mit rund 18 Mrd. Euro mehr als doppelt so viel Modeumsatz wie München und Berlin zusammen. Doch auch diese Zahlen sind rückläufig.

„Unser Weg heute führt zurück in die Zukunft: Von der Masse zur Klasse, hin zu Natur, Qualität und Langlebigkeit“, sagt Landenberger. Wir stehen für Nachhaltigkeit ‚made in Germany‘ und ein Label, für das der Mensch selbst wieder den höchsten Wert darstellt.“ www.fitzyou.de

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Jedes T-Shirt wird nach Maß von Hand gefertigt: Gründerin Claudia Landenberger tritt an für nachhaltige und langlebige Produkte made in Germany. Und hat festgestellt: "Einige Gewerke, in denen Deutschland früher stark war, sind im Lande fast gar nicht mehr vertreten."

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Mit dem T-Shirt nach Maß will Landenberger weg von der Masse hin zur Klasse: "Für unser Label stellt der Mensch den maßgeblichen Wert dar"

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Das Startup macht Schluss mit dem etablierten Größensystem von S bis XXL

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„Nur besondere Stoffe bewahren die individuelle Passform auch auf Dauer“, sagt Claudia Landenberger. Sie hat in Deutschland schließlich einen Stoffproduzenten gefunden, der die hohen Ansprüche erfüllen kann

Bildzeile 5:
Claudia Landenberger will in Deutschland das perfekte T-Shirt für den Mann fertigen

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