Fondsprofessionell Online hat die fünf größten Inflationsirrtümer zusammengestellt, die wir hier kommentiert wiedergeben:
Irrtum 1 : Gelddrucken führt zur Inflation
Schon 2008/9 hat sich herausgestellt, dass allein die Erhöhung der Geldmenge nicht automatisch zur Inflation führt. Wir, FORAIM, haben immer wieder daraufhingewiesen, dass es erst dann zur Inflation kommt, wenn auch das Güterangebot knapp ist und die Nachfrage hoch. In der Panik 2008 wurde dieses einfache ökonomische Argument aber von den meisten Finanzmarktprofis nicht zur Kenntnis genommen. (Warum eigentlich nicht, wenn es doch seit den 1960-iger Jahren nicht einmal einen statistischen Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Geldmenge und einer Inflation gab?
Irrtum 2: Mit hoher Inflation lässt sich die Arbeitslosigkeit senken
Dies ist für private Anleger:Innen allerdings in Bezug auf das Thema Sparen und Anlegen nicht direkt von Bedeutung. Hier also nur der Vollständigkeit aufgeführt.
Irrtum 3: Die Inflation wird falsch gemessen.
Wir stimmen mit der Argumentation, dass die Inflation falsch gemessen werde, nicht überein. Akademisch betrachtet kann man zwar wie im Beitrag argumentieren, praktisch ist es aber so, dass je nach notwendigen Ausgaben in vielen Haushalten die Inflation unterschiedlich hoch ausfällt. Besitzer einer selbstgenutzten Immobilien werden eben nicht von Mietsteigerungen (ein Bestandteil der Inflationsrate) bertroffen.
Irrtum 4: Schuld an einer Inflation ist immer der Ölpreis
Zu verneinen, dass der Ölpreis einen Einfluss auf die Inflation habe, ist nicht richtig. Denn natürlich haben steigende Ölpreise auf die Heiz- und Benzinkosten Auswirkungen. Die von den Zentralbanken veröffentlichten Inflationsraten werden allerdings nicht von Ölpreis beeinflusst, einfach weil die von den Zentralbanken veröffentlichte Kerninflationsrate nicht die Rohölpreise enthält.
Irrtum 5: Inflation ist Gift für die Börse
Wie so häufig, es kommt darauf an. Wenn die Inflation – anders als in den 70-iger Jahren – mit steigendem Wirtschaftswachstum einhergeht, überwiegen positive Effekte für Unternehmensgewinne.
Fazit: Eine richtige Einschätzung der zukünftigen Inflationsrate ist gar nicht so einfach, wie das viele Pressemeldungen sugerrieren. Ein verkürzter Blick in die Vergangenheit hilft auch nicht . Für die persönliche Finanzplanung ist es daher wichtig, mit unterschiedlich hohen künftigen Inflationsraten zu rechnen. Nur so lässt sich eine erfolgreiche Planung der Altersvorsorge bewerkstelligen. Und nur so lässt sich der mögliche Erfolg einer Geldanlage in Immobilien im Vorwege richtig planen. Es gilt also, sowohl mit geringen als auch hohen Inflationsraten zu kalkulieren. Wie dies ganz praktisch geht, zeigt FORAIM auf seinen kompakten und kostenfreien Webinaren.
Dieser Beitrag wurde zuerst auf dem Blog FINANZEN-NEWS-ANDERS veröffentlicht. Dort finden Sie auch Quellenhinweise und weitere Anmerkungen.