Ungewohnte Schäden an Tomaten, Gurken, Salat und anderem Gemüse sind in Gewächshäusern der Nordschweiz immer häufiger aufgetreten – mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die an und in Pflanzenwurzeln leben, waren die Ursache. Doch der Schädling erwies sich als hierzulande unbekannte Art. Da galt es, das winzige Tier zu identifizieren.
Mit genetischem Fingerabdruck die Art bestimmen
Experten von ACW haben bestimmte Gene der unbekannten Fadenwurm-Art untersucht. Da diese Gene für eine Art charakteristisch sind, spricht man vom genetischen Fingerabdruck. Dann zogen die Forschenden die genetischen Fingerabdrücke von Fadenwurm-Arten aus Brasilien, den USA und China zum Vergleich heran. Es zeigte sich, dass die in der Schweiz gefundenen Fadenwürmer identisch sind mit einer Art, die erstmals 1983 in China beschrieben worden ist. Diese Art wird Meloidogyne enterolobii genannt und hat sich Ende der Achtzigerjahre via Südamerika in die USA ausgebreitet, wo sie 2002 erstmals nachgewiesen werden konnte. Nun ist M. enterolobii in der Schweiz angelangt.
Die Forschenden von ACW versuchen nun herauszufinden, wie diese exotische Art den Weg zu uns gefunden hat, denn in ganz Europa wurde sie bisher nur einmal in Frankreich nachgewiesen. Zudem entwickelt ACW jetzt eine rasche und sichere Diagnosemethode und eine biologische Bekämpfungsstrategie, um den landwirtschaftlichen Schädling aus China unter Kontrolle zu halten.