Als Ursache für die zunehmende Zahl von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch vermuten Experten, dass sich immer mehr Paare erst in einem höheren Lebensalter bemühen, Kinder zu zeugen, wenn die Chance auf eine Empfängnis bereits durch Alterungsprozesse herabgesetzt ist. Doch auch die Anzahl der Sexualpartner vor dem Kinderwunsch spielt überraschenderweise eine Rolle: Je mehr Sexualpartner eine Frau hatte, desto höher ist das Risiko für Infektionen, die infolge entzündlicher Prozesse eine Befruchtung erschweren können.1 Ein weiterer Grund für die steigende Anzahl von Paaren, die ungewollt kinderlos bleiben, ist vermutlich eine Abnahme der Samenqualität beim Mann.1,2 Paare mit bisher unerfülltem Kinderwunsch können einige Faktoren selbst beeinflussen, um die Chance auf eine natürliche Schwangerschaft zu verbessern, auch wenn die Ursache für die ungewollte Kinderlosigkeit noch nicht feststeht. So können Frauen sich vergewissern, wann genau ihr Eisprung stattfindet, um den günstigsten Zeitpunkt für eine Befruchtung zu nutzen. Die fruchtbaren Tage im Monatszyklus lassen sich mit einem so genannten Ovulationstest feststellen, der die typischen Hormonveränderungen zur Zeit des Eisprungs misst. Wenden Paare während der fruchtbaren Tage zusätzlich ein spezielles, spermienfreundliches Gel mit Hyaluronsäure (Zestica Kinderwunsch) an, geben sie den Samenzellen eine optimale Starthilfe. Denn Hyaluronsäure mit einem speziellen pH-Wert fördert gesunde Spermien und bessert deren Lebensfähigkeit und Beweglichkeit.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Befruchtung und sichere Schwangerschaft ist außerdem ein infektionsfreier Genitaltrakt während des Eisprungs und der Schwangerschaft. Infektionen können eine Befruchtung verhindern und während der Schwangerschaft zu Früh- und Fehlgeburten führen. Bakterielle Infektionen im Scheidenmilieu entwickeln sich häufig aufgrund eines bakteriellen Ungleichgewichts der Vaginalflora, bei der krank machende Keime gegenüber den natürlich vorkommenden Milchsäurebakterien die Oberhand gewinnen. Eine solche bakterielle Vaginose (BV) kann sich durch einen unangenehmen Geruch bemerkbar machen, jedoch auch gänzlich ohne Beschwerden verlaufen. Bis zu 20 Prozent der Schwangeren sind davon betroffen.3 Frauen mit Kinderwunsch können einer BV vorbeugen, wenn sie ein Präparat aus Milchsäure und Glykogen (Relactagel) verwenden. Milchsäure und Glykogen unterstützen die natürliche Vaginalflora, so dass sich krankheitserregende Bakterien weniger leicht vermehren können.
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Ungewollte Kinderlosigkeit - Hintergrundinformationen
Definition
Ungewollte Kinderlosigkeit ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Krankheit anerkannt. Sie liegt vor, wenn es bei einem Paar trotz regelmäßigem und ungeschütztem Geschlechtsverkehrs auch nach mehr als 24 Monaten nicht zu einer Schwangerschaft kommt.4
Ursachen
In etwa 40 Prozent der Fälle liegt die Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit bei der Frau, in 25 Prozent der Fälle beim Mann1 und bei schätzungsweise 35 Prozent der Paare haben sowohl die Frau als auch der Mann Probleme mit der Fruchtbarkeit. Gewissheit bringt eine eingehende gynäkologische Untersuchung der Frau und ein Spermiogramm, bei dem die Samenqualität des Mannes geprüft wird.
Die individuellen Gründe für eine ausbleibende Schwangerschaft können sehr vielfältig sein. Bei Frauen können Infektionen, Veränderungen an den Eileitern, Eierstöcken oder der Gebärmutter sowie hormonelle Störungen eine Schwangerschaft verhindern. Außerdem spielt das Alter eine Rolle: mit Zunehmendem Alter sinkt die Chance auf eine Schwangerschaft. Viele Paare möchten beruflich etabliert sein, bevor sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen, denn Beruf und Familie lassen sich angesichts der heutigen Situation auf dem Arbeitsmarkt und angesichts fehlender Betreuungsangebote nicht immer leicht vereinbaren.
Bei Männern ist oftmals eine verminderte Anzahl oder Qualität der Spermien die Ursache dafür, dass es mit dem Kinderwunsch nicht klappt. Spermientests für zuhause können einen ersten Hinweis geben, ob die Spermienzahl unter oder über dem von der WHO empfohlenen Richtwert von 20 Millionen Spermien pro Milliliter liegt. Entscheidend für eine Befruchtung der Eizelle sind auch die Beweglichkeit und die morphologische Gestalt der Spermienzellen. Um sicher zu gehen sind daher weitere medizinische Tests beim Facharzt notwendig.
Tipps zur Empfängnisförderung
Es gibt eine Reihe von Empfehlungen und Methoden, um die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft zu optimieren. Dazu gehört der Rat, mit dem Kinderkriegen nicht zu lange zu warten, die Behandlung hormoneller Störungen wie Schilddrüsenerkrankungen, Verzicht auf Nikotin, Alkohol und Drogen sowie eine ausgewogene Ernährung.1 Daneben können Frauen die Chance auf eine natürliche Befruchtung in jedem Zyklus erhöhen, indem sie mit einem Ovulationstest den Zeitpunkt des Eisprungs und damit der fruchtbaren Tage bestimmten, mit einem Milchsäure/Glykogen-Präparat bakteriellen Infektionen vorbeugen und beim Geschlechtsverkehr ein Spermien-förderndes Gleitgel verwenden. Helfen all diese Maßnahmen nicht, sollten Paare sich an einen Facharzt für Reproduktionsmedizin wenden bzw. ein Kinderwunsch-Zentrum aufsuchen. Die Reproduktionsmedizin, die sich mit den Fortpflanzungsvorgängen befasst, kann heutzutage vielen ungewollt kinderlosen Paaren den Wunsch nach einem eigenen Kind erfüllen.
"Künstliche Befruchtung" - IVF und ICSI
In Deutschland haben sich 2009 mehr als 46.000 Frauen in einem Zentrum für In-vitro-Fertilisation (IVF) behandeln lassen, um mit Hilfe der Medizin doch noch schwanger zu werden. Bei den meisten dieser Frauen wurde eine In-vitro-Fertilisation (IVF) durchgeführt, bei der die Ärzte Samen und Eizelle außerhalb der Gebärmutter "im Reagenzglas" zusammenbringen, und/oder eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI), bei der eine Spermienzelle direkt in die Eizelle injiziert wird.
Heutzutage kommt es bei etwa jeder dritten mit IVF oder ICSI befruchteten Eizelle nach dem Embryonentransfer in die Gebärmutter zu einer Schwangerschaft. Die Erfolgsrate hängt vom Alter der Frauen ab: Ab einem Alter von 40 Jahren sinkt die Anzahl erfolgreicher Schwangerschaften nach einer IVF oder nach ICSI und gleichzeitig steigt die Anzahl von Fehlgeburten. Auch wenn Embryonen vor dem Transfer eingefroren waren, ist die Erfolgsrate mit knapp unter 20 Prozent geringer.5
Literaturquellen
1 Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 20: Ungewollte Kinderlosigkeit. Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt, Berlin 2004
2 Carlsen E, Giwercman A, Keiding N, Skakkebaek NE. British Medical Journal 1992;305(6854):609-13
3 Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Arbeitsgemeinschaft für Infektionen und Infektionsimmunologie in der Gynäkologie und Geburtshilfe (AGII): Bakterielle Vaginose in Gynäkologie und Geburtshilfe. AWMF-Leitlinienregister 015/028 (S1), Stand 2010.
4 Weltgesundheitsorganisation (WHO): http://www.who.int/... (31.08.2011)
5 Deutsches IVF-Register: DIR Jahrbuch 2009, J Reproduktionsmed Endokrinol 2010;7(6):470-97