Analog der gestiegenen Fahrgastzahlen sind auch die Umsatzerlöse aus Verkehrsdienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,234 Millionen Euro auf 58,151 Millionen Euro angewachsen. Zählt man noch weitere betriebliche Erlöse, wie beispielsweise die der Schauinslandbahn hinzu, welche auch 2016 ein ausgesprochen gutes Jahr hatte, ergeben sich im Saldo betriebliche Erträge von 65,9 Millionen Euro.
Aus den hohen Investitionen in den kontinuierlichen Ausbau und in die Instandhaltung des Streckennetzes, sowie in die Neubeschaffung von Fahrzeugen und den konsequenten Ausbau des Angebotes resultieren entsprechend höhere Ausgaben.
In der Summe konnte die VAG das Jahr 2016 dennoch mit einer Kostenunterdeckung in Höhe von 18 Millionen Euro abschließen und liegt damit um rund sechs Millionen Euro besser als das ursprünglich geplante Ergebnis.
Bei dem Mediengespräch zeigten sich die VAG Vorstände Stephan Bartosch und Oliver Benz äußerst zufrieden mit den Entwicklungen im vergangenen Jahr: „Unser Ziel, durch eine Erweiterung des Verkehrsangebotes sowie einer Erhöhung der Kundenbindung die Fahrgastzahlen im Jahr 2016 erneut zu steigern, ist aufgegangen,“ bilanzierte Oliver Benz und verwies auf die beiden letzten Liniennetzerweiterungen ‚Zähringen‘ und ‚Messe‘ welches sich deutlich auf die auf die Zahl der Fahrgäste ausgewirkt haben. Ebenfalls positiv zu bewerten sind die Anstrengungen zur Kundenbindung, vor allem im Bereich des Ausbildungsverkehrs. Das zum Schuljahr 2016/17 eingeführte Schüler-Abo hat die Erwartungen deutlich übertroffen.
Meilensteine 2016
Die VAG ist dem Ziel einer Direktvergabe der Leistungen des städtischen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) durch die Stadt Freiburg einen wichtigen Schritt näher gekommen. Im Oktober 2016 hatte der Gemeinderat die sogenannte „Vorabbekanntmachung zur Direktvergabe“ beschlossen. Nach der erfolgten entsprechenden Veröffentlichung der angestrebten Direktvergabe im europäischen Amtsblatt können nun die weiteren Schritte in die Wege geleitet werden. „Damit ist ein entscheidender Schritt in Richtung Direktvergabe erfolgt, erklärte Stephan Bartosch. Die endgültige Entscheidung zur Direktvergabe wird im November 2017 im Aufsichtsrat beraten und voraussichtlich im Dezember dieses Jahres in den Gemeinderat zur Beschlussfassung kommen - mit dem Ziel einer Umsetzung zur Jahresmitte 2018
„Mit der neuen Dachmarke „FREI.MOBIL by VAG“, erklärte Oliver Benz, „hat sich das Verkehrsunternehmen in Sachen vernetzter Mobilität im Umweltverbund breiter aufgestellt.“ FREI.MOBIL arbeitet daran die Verkehrsmittel des sogenannten Umweltverbundes, also Eisenbahn, Stadtbahn, Bus, Fahrrad, Carsharing und Taxi, im gesamten Freiburger Stadtgebiet zu einem Mobilitätsangebot zu vernetzen. Aktuell hat FREI.MOBIL bereits 1733 Mitglieder, die neben Tipps und Informationen rund um die umweltfreundliche Mobilität auch Rabatte und Vergünstigungen bei Mobilitätsanbietern erhalten.
Erfreulich und in hohem Maße bewährt haben sich die neuen Fahrzeuge des Typs Urbos sowie auch die in den ersten Monaten 2016 nach und nach in allen Stadtbahnen eingebauten neuen Fahrscheinautomaten. Die Straßenbahnen finden positiven Anklang und unser Kundinnen und Kunden wissen es zu schätzen, dass an den neuen Geräten nun auch mit Geldscheinen, EC-Karten, Geldkarte und GiroGo bezahlt werden kann.
Neben dem bekannten Ausbau neuer Strecken wurde aber auch 2016 in das bestehende Stadtbahnnetz investiert.
So mussten im Frühsommer 2016 die Linien 1, 3, 4 und 5 für drei Wochen unterbrochen werden, da in der Bertoldstraße Gleissanierungen durchgeführt wurden und parallel der Einbau der Weichen, die die künftige Stadtbahn Rotteckring mit dem bestehenden Netz verbinden, eingebaut wurden.
Zwischen April und November hat die VAG die Stadtbahnbrücke über die Berliner Allee samt den Gleisen saniert und neue Schienen in der Sundgauallee eingebaut. Zusammen mit der Stadt Freiburg wurde zudem ebenfalls die Sundgaubrücke saniert. Für diese Arbeiten war es notwendig, die Stadtbahnlinie 1 zwischen der Haltestelle Runzmattenweg‘ und Landwasser vom 25. Juli bis zum 11. September zu unterbrechen. Der zur Überbrückung im Vorfeld intensiv geplante und umfangreiche Schienenersatzverkehr wurde von den Fahrgästen sehr gut angenommen. Eine besondere Herausforderung während dieser Zeit stellten dabei die Sonderverkehre bei den Heimspielen des SC Freiburg da, welche jedoch reibungslos abgewickelt werden konnten.
Im Herbst 2016 beschäftigte die VAG der Gemeinderatsbeschluss zur Einführung eines SozialTickets, welches im VAG-Kundenzentrum pluspunkt zu erheblichem zusätzlichem organisatorischen und personellen Aufwand führte.
Ein Ereignis der besonderen Art ereignete sich am 2. September 2016, als eine hochschwangere Frau mit ihrem Schwiegervater auf dem Weg ins Krankenhaus war. Jedoch schafften sie es nicht mehr bis dorthin und bogen kurzerhand auf das Gelände des VAG Zentrums ab. Mit Hilfe einiger herbeigeeilter Mitarbeiter kam dann die kleine Amelie Mareike zur Welt.
Schauinslandbahn
Seit dem Umbau im Jahr 2013 hat die Schauinslandbahn Jahr für Jahr neue Fahrgast- und Erlösrekorde erzielt. So auch 2016. Mit 346.827 Berg- und Talfahrten wurde das Vorjahresergebnis nochmals um 7.518 Fahrten (+2,2 Prozent) übertroffen. Die Zuwächse haben sich über die gesamte Tarifpalette erstreckt. Besonders hohe Wachstumsraten hatten die Jahreskarten und die Kombitickets. Mit 1,52 Millionen Euro konnten auch die Erlöse um 5,4 Prozent gesteigert werden. Investiert wurde vor allem in den Bereich der Barrierefreiheit. Hier sind vor allem die Neustrukturierung der Behindertentoiletten in Berg- und Talstation sowie die Einrichtung von Familienparkplätzen an der Talstation zu nennen.
Ausblick 2017
Trotz der Linienunterbrechung in der Innenstadt wegen der Baustellen am Siegesdenkmal und der Gleiserneuerung in der nördlichen Kaiser-Joseph-Straße hält der positive Trend bei den Fahrgastzahlen weiter an.
„Dank der mittlerweile abgeschlossenen Lieferung von insgesamt 12 Stadtbahnfahrzeugen des Typs Urbos 100 können wir jetzt den steigenden Fahrgastzahlen gerecht werden und bei notwendigen Angebotsverbesserungen flexibler reagieren,“ bilanzieren beide Vorstände . Zudem sehen sie durch die neuen Fahrzeuge auch eine Qualitätsverbesserung, da die verbliebenen fünf Hochflurfahrzeuge immer weniger zum Einsatz kommen.“