Pünktlich zum ersten Adventssamstag, 1. Dezember 2007, haben die Werkstattleute der VAG einen älteren Standardbus zum neuen Päcklewagen umgebaut. Der stolze Tachostand von fast 800.000 Kilometern wird sich deshalb künftig wohl nur noch langsam erhöhen. VAG-Vorstand Dr. Helgard Berger und Olaf Kather, Vorstand der Aktionsgemeinschaft, sowie Geschäftsführer Günter Fuß freuten sich mit dem ebenfalls anwesenden Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Südbaden, Manfred C. Noppel, bei der Vorstellung des neuen Päcklewagens, dass in der "bewährten und erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Verkehrsbetrieb und dem Einzelhandel ein neues Kapitel aufgeschlagen werden konnte".
Im neuen Päcklewagen sind die Sitze ausgebaut und durch lange, Regalreihen ersetzt worden, so dass mehr als 60 laufende Meter Stauraum zur Verfügung stehen. Und die werden auch dringend benötigt: Mehr als 250 Kunden nutzen an normalen Samstagen des Jahres diesen Service. An Adventssamstagen steigt die Zahl der Benutzer teilweise auf über 500 Personen, die ihre beim Stadtbummel lästigen Tüten, Taschen und Pakete beim Päcklewagen aufbewahren lassen. Diese von den Mitgliedsfirmen der Aktionsgemeinschaft "z´Friburg in der Stadt" angebotene und finanzierte Dienstleistung ist für die Benutzer kostenlos.
Die Bedienungen des Päcklewagens sind junge Frauen, die in der Regel aus dem Droste-Hülshoff-Gymnasium kommen und denen in den gesamten Jahren, die der Päcklewagen angeboten wird, noch nie ein gravierender Fehler unterlaufen ist. Neben den Regalen befinden sich im Fahrzeug drei Heizlüfter, die den Dienst in der kalten Jahreszeit erträglich machen.
Bei dem neuen Päcklewagen, dessen Außenfläche ein ansprechendes Design erhalten hat, handelt es sich um einen dreitürigen Standardlinienbus in Niederflurbauweise, der im Jahr 1992 von Mercedes-Benz gekauft worden war und der seither – als einer der ersten Niederflurbusse in Freiburg - mit der Wagennummer 824 im Netz der VAG treue Dienste leistete.
Die alten Päcklewagen
Die Idee, den Kunden einen solchen kostenlosen Gepäckservice zu bieten hatten einige Einzelhändler in den frühen 80er Jahren. Nach Gesprächen mit der VAG und der Stadt kam man überein, dass der Päcklewagen an den Adventssamstagen im Stadtzentrum stehen sollte – eine Idee, die bundesweit einmalig war und ist, und die immer wieder Nachfragen aus der gesamten Republik erzeugt.
Zunächst wurde für die vier Dezembersamstage ein ganz normaler Standartbus weihnachtlich geschmückt an den Bertoldsbrunnen gestellt. Erst einige Jahre später wurde dafür ein zur Ausmusterung anstehender Vetter-Gelenkzug eigens als Päcklewagen umgebaut. Mitte der 90er Jahre reifte bei der Aktionsgemeinschaft "z’Friburg in der Stadt" der Gedanke, den Service auf alle Samstage des Jahres auszuweiten. Im Jahr 1996 waren die Verhandlungen mit der VAG dann soweit gediehen, dass dies umgesetzt werden konnte.Einen nächsten Einschnitt brachte das Jahr 2003. Nachdem auf Betreiben mehrerer Geschäftsinhaber am Bertoldsbrunnen der Päcklewagen nicht mehr dort aufgestellt werden durfte, musste ein neuer Platz gesucht werden, der schließlich in der Engelstraße – eine Verbindungsstraße zwischen der Kaiser-Joseph-Straße und dem Münsterplatz – gefunden wurde. Zum allgemeinen Erstaunen wird der neue Platz noch besser angenommen, als der alte Standort.Seit dem Umzug ist die durchschnittliche Anzahl der Benutzer um das Doppelte gestiegen. Da jeder Benutzer mindestens zwei, viele bis zu 5 Gepäckstücke abgeben, befinden sich jeden Samstag zwischen 1000 und an Adventssamstagen bis zu mehr als 2500 Gepäckstücke im Päcklewagen.