In der Praeambel der Vereinbarung heisst es: "Die Staatliche Lomonossow-Universitaet Moskau und die Freie Universitaet Berlin streben im Bewusstsein der Bedeutung freier Medien fuer Zivilgesellschaft, Demokratie und friedliche Beziehungen zwischen den Voelkern, wie sie in den Satzungen der UNO und in der KSZE-Schlussakte von Helsinki von beiden Laendern anerkannt worden ist, gemeinsam die Ausbildung hoch qualifizierter Medienschaffender in beiden Laendern an."
Pro Jahr sollen bis zu 20 russische Hochschulabsolventen weitergebildet werden. Nach europaeischen Standards gemaess dem Bologna-Prozess werden sie in Theorie und Praxis der Medien eingefuehrt. Das Studium dauert vier Semester, Studiensprachen sind Deutsch und Russisch. Die beiden ersten Semester finden im Freien Deutsch-Russischen Institut fuer Publizistik in Moskau statt, das dritte am Journalisten-Kolleg in Berlin. Im vierten Semester wird in Moskau die Masterarbeit geschrieben. Ein Schwerpunkt der Ausbildung sind Praktika in russischen und deutschen Redaktionen, Nachrichtenagenturen und Pressestellen. Beide Hochschulen unterstuetzen die Studierenden bei der Vermittlung von Praktikaplaetzen in ihren Staedten. Die Freie Universitaet entsendet Lehrkraefte fuer Seminare und Vorlesungen nach Moskau. Ebenso lehren Dozenten der Lomonossow-Universitaet in Berlin.
Das Bundesministerium fuer Bildung und Forschung und der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD haben zugesagt, das Projekt finanziell zu unterstuetzen. Mit diesem Masterstudiengang wollen beide Universitaeten den deutsch-russischen Vertrag ueber Austausch von Wissenschaft und Forschung sowie dem Vertrag zwischen den Hauptstaedten Moskau und Berlin erfuellen. Zwischen MGU und FUB besteht bereits seit 1999 ein Partnerschaftsvertrag.
Bisher werden in das Journalisten-Kolleg der Freien Universitaet bereits junge Journalisten aus Russland zu einem einsemestrigen Studium als Stipendiaten eingeladen. Mittlerweile sind 160 Medienschaffende in Berlin gewesen. Sie haben sich durch Theorie und Praxis zu kenntnisreichen Multiplikatoren zwischen Russland und Deutschland entwickelt. Die Initiative fuer den gemeinsamen neuen Studiengang ging vom Direktor des Journalisten-Kollegs, Prof. Dr. Guenther von Lojewski, aus.
In Moskau verantwortet das Freie Russisch-Deutsche Institut fuer Publizistik der MGU (FRDIP) den neuen Studiengang. Das FRDIP wurde auf Initiative von Prof. Dr. Galina F. Woronenkowa 1994 gegruendet in Kooperation mit der Westfaelischen Wilhelm-Universitaet (Muenster), der Johannes-Gutenberg-Universitaet (Mainz) und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Bisher haben rund 300 Studierende das Programm absolviert. Das FRDIP wird paritaetisch von der russischen Direktorin Prof. Dr. Galina F. Woronenkowa und dem deutschen Direktor Prof. Jens Wendland geleitet.