Der stellvertretende Vorsitzende der parlamentarischen Arbeitsgruppe für Religionsfreiheit, Hannu Takkula, organisierte die Veranstaltung. Ziel war es Lehren aus der Reformation zu untersuchen, welche die zukünftige Entwicklung Europas positiv gestalten können. Als Sprecher traten unter anderem Bischof Simo Peura von der evangelisch-lutherischen Kirche Finnlands auf, die Mitglieder des Europaparlaments Peter van Dalen und Arne Lietz, der ungarische Theologe und Historiker Dezsö Buzogάny, sowie die Juristin und Theologin Katrin Hatzinger.
Signifikanz der Reformation
Wie TED News berichtet, haben die Vorträge das Konzept der „Gnade“ betont. Auch die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Landessprache wurde von einigen Rednern als signifikant gewertet. So sei den Menschen die Nutzung der Heiligen Schrift im Alltag ermöglicht worden. Dies habe die Etablierung der Sprache gefördert und zu nationaler Identität geführt. Der Bildungsaspekt sei durch das Bibellesen gestärkt worden, auch für Mädchen. Viele reformatorische Themen wie Toleranz seien heute noch aktuell.
Pastor Rafaat Kamal bezog sich in seinem Referat auf einen Bibeltext aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Micha, Kapitel 6, Vers 8: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Echte Erfahrung der Gnade Jesu Christi motiviere Menschen, Gemeinschaften und Nationen biblische Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in dieser Welt zur Geltung zu bringen. Zusammenfassend betonte Kamal: „die protestantische Reformation ist kein geschichtliches Ereignis, das im 16. Jahrhundert eingefroren wurde. Im Gegenteil: Geist und Botschaft der Reformation müssen heute wiederentdeckt und wieder erlebt werden, wenn wir das Beste aus ihren Kernprinzipien machen sollen.“