Das Ergebnis der Abstimmung des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung, wie mit Regelverstößen von adventistischen Kirchenleitungen verfahren werden soll, die nicht in Übereinstimmung mit Beschlüssen der Weltkirchenleitung stehen, wird von den Kirchenvorständen der überregionalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, dem Norddeutschen Verband (NDV, Hannover) und dem Süddeutschen Verband (SDV, Ostfildern), mit Enttäuschung und Bedauern zur Kenntnis genommen. Die deutschen Kirchenpräsidenten, Pastor Johannes Naether (NDV) und Pastor Werner Dullinger (SDV), hatten sich als Delegierte an der vorangehenden Diskussion vor der Abstimmung in Battle Creek beteiligt und vor den Konsequenzen, die solch ein Beschluss mit sich ziehen würde, gewarnt.
Die Freikirchenvorstände des NDV und des SDV bekräftigen in ihrer Stellungnahme vom 17. Oktober, „dass eine Kirche Ordnungen braucht“, aber „wir unsere bestehenden Ordnungen für diese Aufgabe als völlig ausreichend ansehen“. Gewissensfreiheit und Vielfalt hätten einen festen Platz in den Kirchengemeinden in Deutschland. Des Weiteren wollen sie Beratungen über die Bedeutung des Dokuments für ihren Verantwortungsbereich führen und „weiterhin einen kritischen, konstruktiven Beitrag innerhalb der Weltkirche leisten.“ Die Kirchenleitung ermutigte die Freikirchenmitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland darüber hinaus zu offener und direkter Kommunikation und zur konstruktiven Mitarbeit in den örtlichen Kirchengemeinden.
Die Stellungnahme im Wortlaut unter:
https://www.adventisten.de/ueber-uns/dokumente-und-stellungnahmen/
Regionale Kirchenleitung BMV
Der Präsident der regionalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (Berlin-Mitteldeutsche Vereinigung, BMV), Pastor Gunnar Scholz, hat am 17. Oktober ebenfalls eine Erklärung zur Entscheidung des GC-ExCom abgegeben. Scholz schreibt darin von Betroffenheit, Wut und Enttäuschung als möglichen Reaktionen auf das Wahlergebnis. „Wir bangen um einen gemeinsamen zukünftigen Weg in einer weltweiten Kirche der STA“, so Scholz. „Gerade aus diesem Grund wollen wir unsere“ Werte wie Vertrauen, Freiwilligkeit und Solidarität „nicht aufgegeben.“
Die Stellungnahme im Wortlaut: https://bit.ly/2PIryZi
Kommentar des Advent-Verlags
In einem Kommentar vom 17. Oktober äußert sich die Verlagsleitung des Advent-Verlages in Lüneburg kritisch zu den Geschehnissen. Unter der Überschrift „Das vorweggenommene Untersuchungsgericht“, das eine Anspielung auf adventistische Glaubenslehren enthält, befürchten Verlagsleiterin Jessica Schultka und Chefredakteur Thomas Lobitz „weitreiche Folgen für das Arbeitsklima, die Diskussionskultur und letztlich für das kirchliche und theologische Selbstverständnis“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Durch die Umsetzung des Verfahrens werde „Mistrauen gefördert“ und zu „Verdächtigungen, Bespitzelungen und Anklagen“ aufgerufen.
Der Kommentar im Wortlaut: https://bit.ly/2EzzbjX