Eva Schröter ist auch Mitglied der adventistischen Kirchengemeinde Berlin-Waldfriede, die auf dem Gelände des Krankenhauses Waldfriede im Stadtteil Zehlendorf liegt. Gemeinsam mit vier anderen Preisträgerinnen und Preisträgern nahm sie die Auszeichnung aus den Händen von Bezirksverordnetenvorsteher René Rögner-Francke im Bürgersaal des Rathauses Zehlendorf im Rahmen eines Festaktes entgegen. Die Geehrten waren von der Bezirksverordnetenversammlung aus zahlreichen Vorschlägen der Bevölkerung ausgewählt worden.
Eva Schröter erhielt diese Auszeichnung für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement im Dienst an suchtkranken Menschen. Vor 26 Jahren hatte sie den Gesprächskreis für Alkoholkranke am Krankenhaus Waldfriede in Berlin gegründet.
In seiner Laudatio für Eva Schröter beschrieb René Rögner-Francke sie als unermüdlich. Sie sehe nicht auf die Uhr, wenn sie gebraucht werde. Während der Coronapandemie, als Gruppentreffen nicht möglich waren, hielt sie intensiven telefonischen Kontakt zu den Gruppenmitgliedern, um sie in dieser Ausnahmesituation darin zu unterstützen, abstinent zu bleiben.
Eva Schröter entstammt einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Chemnitz, die durch das Naziregime enteignet und auseinandergerissen wurde. Sie wuchs bei einer deutschen Familie auf, die das Kind unter Lebensgefahr aufnahm und großzog. Durch ihre Pflegeeltern lernte sie den christlichen Glauben adventistischen Bekenntnisses kennen.
Von 1980 bis 1997 war Eva Schröter in der Fachklinik für Alkoholabhängige „Haus Niedersachsen“ in Oerrel (bei Gifhorn) als Gruppentherapeutin beschäftigt. Nach dem Eintritt in den Ruhestand ging sie zurück nach Berlin, wo sie bereits in den 1960er-Jahren mit ihrem Mann Helmut, einem adventistischen Pastor, für einige Jahre gelebt und gearbeitet hatte. Im Jahr 1998 gründete sie auf Anfrage des Krankenhauses Waldfriede den Gesprächskreis für alkoholkranke Menschen, den die inzwischen über 90-Jährige nach wie vor hoch motiviert und überaus engagiert leite, so das AWW.
Im Jahr 2008 war Eva Schröter für ihr Wirken bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Nun kam mit der Bezirksmedaille eine weitere öffentliche Ehrung hinzu.
Gratulation des Advent-Wohlfahrtswerk
Das Advent-Wohlfahrtswerk Berlin-Brandenburg e. V. gratuliere Eva Schröter auch im Namen der adventistischen Freikirche der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung und des AWW-Bundesverbandes sehr herzlich zu dieser Auszeichnung. Mit dieser Gratulation verbinde sich der tiefe Dank für ihr großartiges Engagement im Dienst an Menschen, die auf dem beschwerlichen Weg aus der Sucht durch die Gruppe menschliche Wertschätzung und fachliche Unterstützung erfahren würden.
Ebenso bezeugte das AWW seinen großen Respekt gegenüber den vier weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern, die sich auf unterschiedlichen Gebieten und in hervorragender Weise für das Gemeinwohl einsetzten. „Ehrenamt ist nicht selbstverständlich, aber selbstverständlich für die, die es ausüben“, sagte René Rögner-Francke zusammenfassend. Dem sei nichts hinzuzufügen, so das AWW.
Advent-Wohlfahrtswerk
Das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Zudem trägt das AWW zahlreiche ehrenamtlich geführte Projekte der Flüchtlings- und Integrationshilfe. Auch Selbsthilfegruppen für abhängigkeitskranke Menschen befinden sich in Trägerschaft des adventistischen Sozialwerks. Informationen: www.aww.info