Etwa 800 hochrangige religiöse Führer, Jugendliche und gläubige Frauen der großen Weltreligionen wie Bahá’í, Buddhisten, Christen, Hindus, indigenen Religionen, Jain, Juden, Islam, Sikh, Zoroastri werden von 100 Vertretern von Regierungen, zwischenstaatlichen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Gruppen unterstützt, um in den vier Konferenztagen, nach Aussagen der Veranstalter, weitreichende Partnerschaften zum Wohle der Allgemeinheit aufzubauen. Das Motto der Tagung lautet: „Sorge für unsere gemeinsame Zukunft - durch Förderung des positiven Friedens“.
Die Versammlung selbst sei eine Zeit multireligiösen Handelns. Religionsführer aus Konfliktzonen würden an Konfliktmediationssitzungen unter weiteren Religionsführern und anderen wichtigen Interessengruppen teilnehmen. Diese privaten Friedensgespräche hätten bei früheren Konferenzen zu sehr positiven Ergebnissen auf dem Balkan, in Westafrika, im Nahen Osten, in Sri Lanka und Indonesien geführt. Nationale interreligiöse Räte (IRCs) und Gruppen würden bewährte Praktiken austauschen, um besser gerüstet zu sein, konkrete Maßnahmen vor Ort in ihren eigenen Ländern zu ergreifen.
Die 1970 in Kyoto/Japan gegründete Versammlung Religions for Peace ist seit 1973 als Nichtregierungsorganisation bei den Vereinten Nationen akkreditiert und hat ihren Sitz in New York/USA. Alle 5 - 7 Jahre organisiert die Organisation eine Weltversammlung. Bei dem diesjährigen Treffen stehen zwei konkrete Ziele auf der Agenda: Nach den Anschlägen auf Kirchen in Sri Lanka und eine Moschee in Christchurch sollen mit Hilfe einer globalen Bewegung sogenannte „Schutzringe“ um religiöse Stätten errichtet werden. Zweitens sollen die Rechte afrikanischer Frauen gestärkt und sie besser vor sexueller Gewalt geschützt werden.
Weiter will die Konferenz Friedensprozesse vorantreiben und sich für Zusammenarbeit, Menschenrechte, Klimawandel und Umweltschutz einsetzen. Am Rande der Tagung finden außerdem Gespräche zwischen Konfliktparteien aus Myanmar, Bangladesch, Nord- und Südkorea und Süd-Sudan statt.
Der Künstler Gisbert Baarmann hat aus Anlass der Weltkonferenz die 7,5 Meter hohe Skulptur „Ring of Peace“ (Friedensring) aus Lärchenholz im Luitpoldpark am Ufer des Bodensees geschaffen. 36 Hölzer aus aller Welt sind darin verarbeitet. Der sogenannte „Möbiusring“ steht als Symbol für den Frieden unter den Religionen, ohne oben und unten, innen und außen.