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Nachhaltige Entwicklung mit landwirtschaftlichem Projekt in Nepal

(lifePR) (Wien, Österreich, )
Eine Sache, mit der sich viele karitative Organisationen schwertun, sei die Evaluierung eines Projekts nach dessen Abschluss.  Die Projektgelder sind aufgebraucht, das Projektbüro aufgelöst und die Projektmitarbeiter in einem anderen Projekt beschäftigt. Für die Menschen vor Ort beginnt meist der ernüchternde Alltag. Keine Besuche mehr von Projektmitarbeitenden, keine Unterstützung mehr durch das Projekt. Was praktikabel und auch profitabel ist, stellt sich erst heraus, wenn die Menschen wieder auf sich allein gestellt sind. Dieses Wissen sei essenziell, um zukünftige Projekte besser zu planen und umzusetzen. Ohne diese Informationen wäre das Risiko sehr hoch, den gleichen Fehler über Jahre wieder zu machen.

Erste Anzeichen, ob ein Projekt nachhaltig ist

Schon kurz vor Abschluss gebe es erste Anzeichen, ob ein Projekt nachhaltig und eigenständig weiterläuft oder ob die Menschen vor Ort wieder in ihre alten Muster verfallen, stellt Marcel Wagner, Geschäftsleiter der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich, fest. Den Menschen sei bewusst, was passiert, wenn ein Projekt zu Ende geht. Wenn sie gefragt werden, was sie gelernt haben und was sie weiter machen werden, dann kämen entweder Bitten um weitere Hilfsmittel oder Geräte, oder die Menschen erzählten von dem Erfolg des Projekts und wären glücklich eigenständig weiter arbeiten zu können. Da höre man Antworten wie, wir brauchen keine Hilfsmittel mehr, die können wir uns selbst kaufen, aber wir hätten gerne noch Informationen über ein technisches Thema.

Kooperative in Nepal besucht

Im vergangenen Jahr habe Wagner die Gelegenheit gehabt, ein im Frühjahr abgeschlossenes Projekt südlich von Bardibas in Nepal zu besuchen. Ein gutes halbes Jahr sei seither vergangen. Surendra Thakur, Vorsitzender der gegründeten Kooperative, die alle Farmergruppen im Projekt zusammenschließt und organisiert, empfing Wagner im Marktzentrum, das der Genossenschaft gehört. Hier kämen die Bauern jeden Freitag und Dienstag zusammen, um ihre Produkte zu verkaufen. Manchmal kaufe die Genossenschaft auch Gemüse oder Saatgut von mehreren Bauern und verkaufe es in größeren Mengen auf dem Markt. In der Zwischenzeit habe die lokale Behörde ein Stück Land hinter dem Marktgebäude zur Verfügung gestellt, damit die Kooperative ihre Dienstleistungen (Vernetzung, Marktanbindung, Information und Training) für die Farmergruppen verbessern und die lokale Marktinfrastruktur weiter ausbauen könne. Ein Teil des produzierten Gemüses werde bereits nach Bardibas geliefert.

Landtechniker bezahlt und Reiserntemaschine angeschafft

Die Genossenschaft bestehe aus 942 Mitgliedern. Diese gehörten alle zu einer der 42 Bauerngruppen, die vom Projekt organisiert und ausgebildet wurden. Die Landwirte profitierten von der Genossenschaft, da sie nicht für den Transport der Waren aufkommen müssten, was ihnen ein höheres Einkommen verschaffe. Derzeit würden Landtechniker bezahlt, welche die Landwirte bei Problemen direkt unterstützen. In naher Zukunft wolle die Genossenschaft einen Tierarzt einstellen, der sich um das Vieh der Bauern kümmert. Auch habe die Genossenschaft eine Reiserntemaschine und einem Drescher angeschafft, für die sie ein Bankdarlehen von drei Millionen Nepalesische Rupien (rund 21.000 Euro) mit einer Laufzeit von vier Jahren erhielt. Der Vorsitzende Thakur sei zuversichtlich, dass sie den Kredit rechtzeitig zurückzahlen können, da die Bauern ab der kommenden Saison größere Flächen bewirtschaften würden.

Wiederaufforstung von Flussbetten

Außerdem habe die Genossenschaft einen Vertrag mit der Muktinath Krishi Company Ltd. und Varaha ClimateAG Private Limited geschlossen. Es gehe dabei um ein Abkommen zur Verbesserung der Lebensgrundlage von Landwirten durch ein CO2-Projekt zur Unterstützung der Wiederaufforstung von Flussbetten. Bei dem unterzeichneten Vertrag handele es sich um ein auf 20 Jahre angelegtes Projekt zur Kohlenstoffbindung, bei dem weitere Obstbäume (Mango, Lichi, Zitrone, Jackfruit) auf einer Fläche von etwa 100 Hektar in den sedimentierten Flussbettläufen gepflanzt werden. Die ersten 1.000 Setzlinge seien bereits durch das neue Projekt finanziert und gepflanzt worden. Damit werde sich die wirtschaftliche Lage in der Region verbessern. Die lokalen Märkte könnten mehr Produkte anbieten, sodass es möglich wäre, den Import von Produkten aus Indien zu senken, betont Marcel Wagner. Er ist davon überzeugt, dass diese Fruchtplantagen in den Flussbetten einen aktiven Beitrag zur Befestigung des Bodens ermöglichen werden, um ihn wieder landwirtschaftlich nützen zu können. Die Ernten schafften Einkommen für landlose Menschen und stützten die lokale Wirtschaft. Die Bäume lagern CO2 ein und leisteten so einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz, womit gleichzeitig auch Geld verdient werde, um die Kooperative zu stärken.

ADRA Österreich

ADRA Österreich ist eine registrierte, vom Staat unabhängige Hilfsorganisation, die mit dem Österreichischen Spendengütesiegel ausgezeichnet ist. Sie wurde 1992 gegründet und wird von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich getragen. ADRA Österreich kooperiert je nach Projekt mit ADRA International und anderen ADRA-Landesbüros. Das Hilfswerk führte nach der Gründung zunächst Projekte vorwiegend in Südosteuropa und Afrika durch. Nach der Tsunami-Katastrophe 2004 kamen verstärkt Aktivitäten in Asien (Sri Lanka und Indien) hinzu. Seither hat sich das Programm von ADRA Österreich ständig erweitert und die Projekte unterstützen Menschen auch auf anderen Kontinenten.

Mehr Informationen zu ADRA Österreich: https://adra.at/

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