Zunächst überlegten wir, welche Inhalte wichtig sind, wie das Projekt heißen könnte und wie es schließlich am besten umzusetzen wäre, berichtete die Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätte Andrea Forster. Das Thema wäre bald gefunden worden: „Unsere Erde ist schön, wir gestalten sie mit!“. „Mit verschiedenen Projekten, Gesprächsrunden, Experimenten und auch Ausflügen wurde das Thema behandelt.“
Dem Gras beim Wachsen zuschauen
„Wir stellten uns zunächst die Frage: Wie wird aus einem Samen eine Pflanze?“ Dazu pflanzten die Kinder verschiedenes Obst und Gemüse an, das regelmäßig beobachtet, gegossen und gepflegt wurde. Die Kinder konnten zusehen wie Erbsen, Radieschen, Tomaten, Gurken und Erdbeeren wuchsen. „Als es Zeit zum Ernten war, freuten sich die Kinder sehr, denn sie wussten – jetzt dürfen wir endlich probieren.“
Ein Highlight seien die gebastelten „Grasschildkröten“ gewesen. Die Kinder hätten dem Gras geradezu beim Wachsen zugeschaut. Täglich wäre beobachtet worden, wie weit es schon gewachsen und wessen Gras am längsten ist.
Am Ende des Projekts habe es ein leckeres und vielfältiges Frühstück gegeben, für das die Eltern ihrem Kind jeweils ein gesundes Lebensmittel mitgegeben hätten.
Das Projekt war laut Andrea Forster ein voller Erfolg. „Wir erhielten auch in diesem Jahr wieder eine Auszeichnung mit zwei Raben. Und alle konnten erneut etwas dazulernen, die Kinder, die Eltern und auch wir Erzieherinnen.“ Die Vorbereitungen für die Teilnahme 2023 liefen bereits und erste Projekte würden schon begonnen.
Edelstahl- statt Plastikbecher
Im Rahmen der jährlichen Aufräumaktion in der Heilpädagogischen Tagesstätte fiel die Unmenge von Plastikbechern in der Einrichtung auf, so die Leiterin der HTP Andrea Forster. „Wozu braucht man eigentlich so viele Becher, zumal etliche bereits angeschlagen oder ‚angeknabbert‘ sind?“, fragte sie sich. Neue Plastikbecher anzuschaffen wäre für sie keine Option gewesen, aber ohne Becher gehe es auch nicht, zumal diese beispielsweise bei Ausflügen und auch sonst ziemlich praktisch seien.
„Auf der Suche nach einer Alternative stießen wir auf das Projekt ‚Statt-Plastik-Becher‘ (https://www.statt-plastik-becher.de) des Round Table“, berichtete Forster. Die Aktion sei 2019 zum „Nationalen Service-Projekt“ erklärt worden. Deren Ziel wäre es, Kindergärten und Krippen in Deutschland von den gebräuchlichen Plastikbechern auf hochwertige Round Table Statt-Plastik-Becher aus Edelstahl umzustellen.
„Wenn wir Plastikmüll schon nicht gänzlich vermeiden können, wollen wir die Kinder doch für die Reduzierung des täglichen Kunststoffeinsatzes und einen nachhaltigeren Umgang mit Rohstoff Ressourcen sensibilisieren“, sagte die Leiterin der HPT. „So nahmen wir Kontakt zum Round Table 96 in Ingolstadt auf und erhielten direkt eine Zusage für den Bechertausch.“
Am 1. Dezember war es dann soweit – ein Mitglied des Round Table kam in die Einrichtung um die Plastikbecher gegen Edelstahlbecher zu tauschen. „Wir dankten herzlich für den Bechertausch. So kommen wir wieder ein Stück weiter in Richtung Nachhaltigkeit“, freute sich Andrea Forster.
Die HTP des AWW
Die Heilpädagogische Tagesstätte (HTP) des Advent-Wohlfahrtswerkes (AWW) in Neuburg an der Donau bietet Platz für 18 Kinder im Vorschulalter, die besonderen Förderbedarf haben und daher nicht optimal in einer Kindertagesstätte betreut werden können. Zielgruppe sind Kinder ab drei Jahren bis zum individuellen Schuleintritt. Betreut werden in der HTP Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Entwicklungsstörungen in einem oder mehreren Bereichen, Kinder mit psychischen Erkrankungen, Kinder, die von seelischer Behinderung bedroht sind, Kinder mit Teilleistungsstörungen und Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen. Weitere Informationen: https://hpt-neuburg.de/
Das AWW
Das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. wurde im August 1897 in Hamburg als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und feierte in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. Das AWW ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Informationen: https://www.aww.info.