Dem Gremium sollen alle christlichen Konfessionen in Italien angehören können. Laut Vorsitzendem der Ökumene- und Dialogkommission der Italienischen Bischofskonferenz, Cristiano Bettega, versteht sich das Gremium als „Willenszeichen, den in den vergangenen Jahren gemeinsam zurückgelegten Weg der Kirchen fortzusetzen“. Die Ökumenische Konsultation stelle keine neue juristische Struktur dar, sondern wolle der gegenseitigen Information und Absprache dienen, um etwa bei aktuellen Ereignissen schneller und besser gemeinsam reagieren zu können.
Bei einem Treffen am 12. Februar 2018 sollen Einzelheiten der Zusammenarbeit, wie interne Regelungen und Modalitäten des Konsultationsgremiums sowie Orte und Häufigkeit der Treffen, beschlossen werden. Laut Bettega wolle man die Türen für alle offenhalten und habe den klaren Wunsch, „auch andere Kirchen auf diesem Weg mit einzubeziehen, die aus verschiedenen Gründen noch nicht Teil dieser Arbeitsgruppe waren".
An den Konsultationsgesprächen zur Vorbereitung der Reformationsfeierlichkeiten haben sich bisher folgende Konfessionen beteiligt: Die römisch-katholische Kirche, die armenisch-apostolische Kirche, die koptisch-orthodoxe Kirche, der Bund evangelischer Kirchen in Italien (mit seinen Mitgliedskirchen: Baptisten, Heilsarmee, Lutheraner, Methodisten und Waldenser), die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten sowie die Kirche von England.
Beim Treffen der Ökumenischen Konsultation am 5. Dezember fehlten laut SIR Vertreter der rumänisch-orthodoxen Diözese in Italien sowie der Diözesen des Ökumenischen Patriarchats in Italien und Malta. Diese wollen sich den Angaben zufolge aber an der Ökumenischen Konsultation beteiligen.
Adventisten sprechen von positiver Erfahrung
In einer Erklärung teilte Pastor Davide Romano, Leiter der Abteilung für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, mit, dass die Erfahrung, die bei den Konsultationen hinsichtlich der Reformations-feierlichkeiten gewonnen wurde, positiv sei. Jede Kirche sei in der Lage gewesen, „die Prinzipien, die die protestantische Reformation inspiriert hatten, in einem Geist der brüderlichen Aufmerksamkeit und des gegenseitigen Zuhörens mit äußerster Offenheit zu unterbreiten.“ Diese Konsultationen stellten aber keine „ökumenische strukturierte Organisation“ dar. „Sollte sich der aktuelle Dialog und Austausch jedoch zu einem strukturierten und formal repräsentativen Gremium entwickeln, würden die Vertreter der Adventgemeinde ihre Teilnahme nur als Beobachter und nicht als Mitglieder wahrnehmen“, so Romano.