Bei dieser besonderen Führung nimmt Susanne Krämer-Rabaa die Museumsgäste mit auf eine interessante Zeitreise. An ausgewählten Orten im Museumsdorf am Fuße der Schwäbischen Alb, die Mörike als „blaue Mauer“ titulierte, rezitiert Susanne Krämer-Rabaa Prosa und Poesie aus dem Werk Mörikes und schlägt Brücken zu seinen Lebensstationen in der Region. Bei einem anschließenden Besuch der Sonderausstellung „Typisch schwäbisch!? Zwischen Image und Identität“ wird u. a. auch das Thema „Schwäbische Dichter und Denker“ aufgegriffen.
Eduard Mörike (1804-1875) zählt mit seinen romantisch, listig-humorvollen und zugleich etwas abgründigen Werken zu den großen Autoren des 19. Jahrhunderts. Seine Themen kreisen um die Natur, die Jahreszeiten, die Sagenwelt, um Liebe und Leid. Populär gemacht haben ihn nicht zuletzt seine literarischen Geschöpfe wie das Stuttgarter Hutzelmännlein oder die Schöne Lau. Zeitweise sahen Kritiker in Mörike lediglich „einen der niedlichen Zwerge unter den Dichtern des 19. Jahrhunderts“ und ordneten ihn als typischen Vertreter des Biedermeiers ein, der die vertraute und enge Heimat besingt. Im Gegensatz dazu wird heute Mörikes Modernität hervorgehoben.
In seinem „Brotberuf“ war Mörike evangelischer Pfarrer. Er durchlief die württembergische Theologenausbildung und wirkte als Vikar u. a. in Oberboihingen, Köngen, Owen, Ochsenwang und Weilheim an der Teck. In dieser Zeit entstanden so bekannte Gedichte wie "Er ist´s" oder "Septembermorgen". Speziell seine Zeit in Owen erwies sich als sehr fruchtbar. Ausflüge zur Teck und Umgebung fanden Eingang in sein Werk. Auch regten ihn die Bauern im Lenninger Tal zu manch humorvollem Vers an.
Das Veranstaltungsprogramm für die Museumssaison 2017 kann kostenlos angefordert werden bzw. ist auf der Homepage des Museums zu finden. Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2017 bis 5. November Dienstag bis Sonntag jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet.