Dabei sind Fahrzeuge, die Geschichte geschrieben und die Entwicklung der Mobilität mitgeprägt haben. So werden Nachbauten der Draisine von 1817, des Benz Motorwagens von 1885, der Motorkutsche von Gottlieb Daimler von 1886 und des ersten Elektroautomobils von 1888 zu sehen sein. Auch ein fahrtüchtiges Motorrad, original aus dem Jahr 1897, und einer der ersten Traktoren, ein Hanomag Baujahr 1927, wird man bestaunen können. Erstmals in Deutschland treffen sich beim Oldtimertreffen im Freilichtmuseum Traktoren des traditionsreichen schweizerischen Herstellers Hürlimann.
Nur als wohlfeilen Ersatz für das Reitpferd in den Krisenjahren 1816/17 wollte Carl Freiherr von Drais seine Konstruktion eines Velocipeds verstanden wissen, einer Laufmaschine, per Pedes zu bedienen, also noch ganz ohne Pedale. Die Urform des Fahrrads wurde mit den Füßen fortbewegt, gebremst wurde das spöttisch "Knochenrüttler" genannte Gefährt meist, indem man sich in den Graben fallen ließ.
Zum ersten "Fahr-Rad" wird sich beim Oldtimer-Stelldichein im Museum ein Nachbau des ersten Autos einfinden. 1886, vor 125 Jahren, meldete der Mannheimer Carl Benz seinen dreirädrigen Motorwagen zum Patent an und legte damit den Grundstein für den motorisierten Individualverkehr. Die legendäre Fahrt seiner Ehefrau Bertha von Mannheim nach Pforzheim und zurück 1888, ohne sein Wissen, stellte die Alltagstauglichkeit der "pferdelosen Kutsche" unter Beweis.
Ein Nachbau der Motorkutsche von Gottlieb Daimler wird ebenfalls das Oldtimertreffen bereichern. Der in Schorndorf geborene und in Stuttgart Bad Cannstatt verstorbene Erfinder verwirklichte nahezu zeitgleich mit Benz seine Ideen. 1886 baute er seinen patentierten "Standuhr-Motor" in eine Kutsche ein. Daimler gilt als Erfinder des vierrädrigen Kraftwagens.
Andreas Flocken wählte 1888 eine andere Art von Antrieb. In seiner Werkstatt in Coburg montierte er einen Elektromotor in einen Drehschemel-Kutschwagen und schuf damit vermutlich das weltweit erste Elektroautomobil. Nicht das erste, aber das älteste unter den noch funktionstüchtigen Motorrädern der Welt, wird ebenfalls im August im Museumsdorf vorfahren. Es ist eine De Dion Bouton, Baujahr 1897, mit einem 1,25 PS starken Motor und einer Maximalgeschwindigkeit von 45 km/h.
Neben dem Automobil begeht auch der Traktor in diesem Jahr ein Jubiläum. 1921 stellten die Lanz Motorenwerke in Mann-heim den ersten Rohölschlepper, "Bulldog" genannt, her. Ein Schlepper aus der Frühzeit der für die Mechanisierung der Landwirtschaft so wichtigen "Motoren auf Rädern", ein Hanomag aus dem Jahr 1927, ist bereits für das Oldtimertreffen im Freilichtmuseum angemeldet. Auch zahlreiche frühe "Lanz" Bulldogs haben ihr Kommen zugesagt.
Noch nie zuvor haben sich Hürlimann-Traktoren zu einem Treffen in Deutschland verabredet. Dieses Jahr ist es soweit, im Rahmen des Oldtimertreffens kommen sie im Freilichtmuseum zusammen. Gut drei Dutzend Fahrzeuge werden erwartet, ein Drittel davon fährt im Konvoi direkt aus der Schweiz Beuren an. Der Hürlimann gilt als der "Rolls Royce" unter den Traktoren für kleinere Betriebe, Vielseitigkeit und ein extrem enger Wendekreis zeichnen ihn aus.
Alle Informationen zum Oldtimertreffen im Freilichtmuseum Beuren, zum Programm und zur Anreise gibt es unter www.oldtimertreffen.org.
Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2011 bis 6. November dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Museumsdorf liegt im UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb. Das Veranstaltungsprogramm 2011 kann kostenlos angefordert werden und wird auf der Homepage ausführlich vorgestellt.
Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de, Infotelefon 07025 91190-90, Telefax 07025 91190-10, www.freilichtmuseum-beuren.de