Antikörper und Small Molecules: Neue Hoffnung in der Brustkrebstherapie

Sie sind die Hoffnungsträger der modernen Krebsforschung: Antikörper und kleine Moleküle. Sie greifen die Krebszellen gezielt an, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Anstelle einer breiten, uniformen Therapie nach dem Gießkannenprinzip soll immer mehr eine zielgerichtete Therapie Anwendung finden. Nach der Antihormontherapie, die sich gezielt gegen hormonabhängige Tumoren richtet, ist ein weiterer großer Durchbruch bei der Behandlung von HER2-neu positiven Tumoren mit dem Antikörper Trastuzumab gelungen. Nun sind Wissenschaftler auf der Suche nach weiteren Wirkstoffen, die bei bestimmten Tumoreigenschaften wirken können. "Neu ist der Gedanke, das wir mit diesen Medikamenten zielgerichtet Eigenschaften von Tumorzellen therapeutisch angreifen und nicht - wie zum Beispiel mit Chemotherapie - alle sich schnell teilenden Zellen im Körper", so Professorin Nadja Harbeck von der Universitätsfrauenklink Köln in der aktuellen Ausgabe des Brustkrebsmagazins Mamma Mia!. Bei Brustkrebs sind derzeit zwei Antikörper (Trastuzumab, Bevacizumab) und ein kleines Molekül (Lapatinib) zur Therapie zugelassen, die die Prognosen der Betroffenen signifikant verbessern. Weitere Wirkstoffe befinden sich in klinischer Prüfung. Harbeck warnt jedoch vor zu viel Euphorie: "Diese neuen zielgerichteten Medikamente sind ein großer Fortschritt, aber keine "Wunderwaffen". Nach derzeitigem Wissenstand ergänzen sie die bisher bei Brustkrebs verwendeten Therapien wie Chemotherapie oder Antihormontherapie, ersetzen sie aber (noch) nicht", sagt sie im Interview mit dem Brustkrebsmagazin Mamma Mia!, das im Pressefachhandel erhältlich ist.