Das Changjiang Institute of Survey, Planning, Design and Research (CISPDR) ist ein staatliches Unternehmen, das für die Entwicklung und Bewirtschaftung sowohl des Flussdeltas als auch des Jangtse selbst in seiner gesamten Länge über 6.380 km zuständig ist.
Initiiert wurde dieses Projekt durch die Henotec Environmental Technology Co., Ltd, ein in Qingdao ansässiges Plattformunternehmen für die Ansiedlung wegweisender Umwelt- und Klimaschutztechnologien aus Europa.
Die gemeinsam errichtete Erdwärme-Pilotanlage dient nicht nur als Forschungsobjekt, sondern markiert auch den Anfang eines langfristigen Engagements des deutschen Geothermie-Start-Ups in China. Am 23. November unterzeichnete das Münchner Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung mit dem Sino-German Ecopark in Qingdao. Dieser politisch flankierte, ökologische Industriepark an der Ostküste der Provinz Shandong in der Volksrepublik China gilt als Ansiedlungsmagnet für deutsche Industrie-Unternehmen wie z. B. Stiehl und MTU. Ziel ist die Integration ökologischer Technologien und Standards in den Bereichen der Umwelt- und Energietechnik, Automobil- und Zulieferindustrie, Automatisierung, Bio- und Pharmaindustrie.
„Schnell entschlossen und frei von bürokratischen Hürden, so präsentiert sich uns der chinesische Markt.“, sagt Jörg zu Dohna, CEO der geoKOAX GmbH in München. „Nur zwei Monate sind zwischen der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding und der Finalisierung dieses Projektes in Wuhan vergangen. Zugleich öffnen sich uns täglich neue Türen. Das Reich der Mitte macht uns vor, welche Bedeutung dem Klimaschutz zusteht und treibt mit Entschiedenheit die Erschließung der oberflächennahen Geothermie im Jangtse-Delta voran.“
In Wuhan beträgt die Heizperiode im Winter gute drei Monate, während im Sommer in diesem subtropischen Klimagürtel rund fünf Monate lang Bedarf nach Wohnraumkühlung besteht. Dies sind ideale Bedingungen, um die Leistungsfähigkeit der deutschen Hochleistungserdwärmesonden unter Beweis zu stellen. Diese erzielen international Aufmerksamkeit und wurden nach dem Innovationspreis für Klima und Umwelt IKU des deutschen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zuletzt als erstes deutsches Unternehmen mit dem nordamerikanischen IGSHPA Commercial Innovation Award ausgezeichnet.
geoKOAX® ist ein koaxiales Speichersondensystem zur Gewinnung von oberflächennaher Erdwärme zum Heizen und Kühlen nicht nur von Gebäuden, sondern auch von Freiflächen. Diese neue Generation an Erdsonden kann aufgrund ihres innovativen Volumenspeichers und einer passiven Verwirbelungstechnik mit durchschnittlich 50 % weniger Bohrmetern gegenüber herkömmlichen Doppel-U-Sonden eingesetzt werden. Sie erzielt deutlich höhere Leistungen als alle bekannten Sonden-Wettbewerbsprodukte weltweit.
Dies ermöglicht eine flächendeckende Nutzung von Geothermie, selbst in stark bebauten Ballungsgebieten. Durch die erhebliche Einsparung von Bohrmetern können Bohr- und systemische Risiken minimiert und die Investitionskosten um bis zu 30 % reduziert werden.
In der Pilotanlage von Wuhan wird eine Doppelhaushälfte von ca. 300 qm Grundfläche und einer 40 kW-Wärmpumpe über geoKOAX®-Speichersonden mit Erdwärme versorgt. Im Erdreich sind Temperaturfühler installiert, die ein kontinuierliches Monitoring durch das CISPDR Institute ermöglichen. Als Vergleichsobjekt dient das baugleiche Nachbarhaus, dort wurde eine identische Anlage mit einer konventionellen Doppel-U-Sonde installiert. Durch diesen Vergleich soll die herausragende Effizienz der geoKOAX® dokumentiert und auf die lokale Eignung bestätigt werden.
China hat sich als weltweit größter Energieverbraucher im aktuellen 13. Fünfjahresplan klare Klimaziele bis 2020 gesetzt und gibt weiterhin eine deutliche Steigerung von Erkundung, Ausbau und Einsatz von geothermischen Anlagen vor. In diesem Zusammenhang nehmen die mit Geothermie beheizten und/oder gekühlten Wohnflächen in China jährlich deutlich zu. Ende 2009 wurden ca. 130 Millionen Quadratmeter und Ende 2015 bereits knapp 500 Millionen Quadratmeter beheizt. Das Ziel für das Jahr 2020 wird mit 1.450 Millionen Quadratmeter angegeben. (Quelle: Econet Monitor)