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Auf dem Weg nach Kopenhagen: keine Zeit in der Klimapolitik zu verlieren

UN-Klimaverhandlungen in Bonn müssen substantielle Fortschritte bringen

(lifePR) (Bonn, )
Heute ist in Bonn die zweite internationale Konferenz "Klimawandel als Herausforderung für die Armutsbekämpfung", zu der Germanwatch und die Heinrich-Böll-Stiftung eingeladen hatten, zu Ende gegangen. Kurz bevor sich Delegierte aller Länder für eine weitere Verhandlungsrunde zum Klimawandel in Bonn (2. bis 13. Juni) treffen, gab es unter den Teilnehmern der Konferenz große Übereinstimmung, dass ein weiteres Aufschieben von Klimaschutz und der Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen nicht akzeptabel ist.

Wilson Ang aus Singapur, ein Aktivist der globalen Kampagne gegen Armut: "Heute haben wir von mehreren Beispielen aus der ganzen Welt gehört, dass Fortschritte bei der Armutsbekämpfung dringend notwendig sind. Gleichzeitig bedroht der sich beschleunigende Klimawandel aber die Wasser- und Ernährungssicherheit in vielen Entwicklungsländern. Es gibt mehr als genug wissenschaftliche Einigkeit, dass umgehend alle Länder auf der Welt im Klimaschutz aktiv werden sollten." Ang wies auch auf die Notwendigkeit hin, Anpassung an die Folgen des Klimawandels in die Entwicklungsstrategien der armen Länder zu integrieren, mit der finanziellen Unterstützung der Länder, die hauptverantwortlich sind für den Klimawandel.

Sven Harmeling, Referent für Klima und Entwicklung bei Germanwatch und Organisator der Konferenz. "Die doppelte Herausforderung des Klimawandels ist, das Unvermeidliche zu bewältigen und das Unbewältigbare zu vermeiden. Ab Montag trifft sich die Welt in Bonn für die nächste Runde der Verhandlungen zu einem neuen globalen Klima-Abkommen. Wenn ein in großem Maßstab gefährlicher Klimawandel noch abgewendet werden soll, brauchen wir ein starkes, gerechtes und wirksames Klimaregime, dass 2009 in Kopenhagen verabschiedet werden soll", so Harmeling. "Es darf keine Zeit verloren werden." Ein zentrales Element eines neuen Klima-Abkommens muss es werden, den globalen Temperaturanstieg auf unter zwei Grad gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen.

Jörg Haas von der Heinrich-Böll-Stiftung: "Gerechtigkeit im Treibhaus ist eine Schlüsselfrage für das zukünftige Klimaregime, wenn es dort ansetzen soll, wo es notwendig ist. Das Prinzip der gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortlichkeiten und Handlungsmöglichkeiten muss in die Praxis umgesetzt werden, um die Herausforderung des Klimawandels zu bewältigen. Gleichzeitig muss das Recht auf eine nachhaltige Entwicklung gewahrt werden." Die Heinrich-Böll-Stiftung diskutierte bei der Konferenz das Greenhouse Development Rights Framework. "Dieses bietet genau hierfür ein fundiertes Konzept. Es erfordert drastische Reduktionen von Treibhausgasemissionen durch die reichen Länder und ein substantielles und verbindliches Versprechen, die armen Länder bei der Anpassung zu unterstützen", so Jörg Haas. Die Entwicklungsländer müssen ihren fairen Anteil an der Verantwortlichkeit und in ihren Möglichkeiten akzeptieren und Klimaschutz-Pläne mithilfe von messbarer, berichtbarer und überprüfbarer Unterstützung durch die Industrieländer.
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