Schritt für Schritt hat Gerresheimer sein Angebot für Pharmazie und Life Sciences komplettiert, gleichzeitig das Standortnetz global ausgebaut.Seit Januar ist die Gruppe mit dem neu erworbenen PETSpezialisten EDP nun auch in Südeuropa und Südamerika verankert, erst Anfang Februar gab sie zudem die Übernahme der brasilianischen Allplas bekannt – noch ein Zukauf, der Gerresheimer speziell im Segment der pharmazeutischen Kunststoffverpackungen weiter stärkt. Die beiden neuen Töchter eingeschlossen, verfügt das Gesamtunternehmen jetzt über 40 Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika sowie in China. Die Strategie ziele auf ein Höchstmaß an Flexibilität und innovationsfördernde Synergien für den Markt, fasst Burkhard Lingenberg, Direktor Marketing und Kommunikation der Gerresheimer Gruppe, zusammen.
Was bei pharmazeutischen Glasprodukten schon lange gilt, setzt sich so im Kunststoffbereich fort: Gerresheimer agiert in einem immer größeren Einzugsbereich als hochkarätiger Spezialist und, wie es scheint, auch in jedem einzelnen Segment als All-in-One-Anbieter.Die Ausstellung im Rahmen des Pariser Events gibt einen komprimierten Überblick.
- Gläserne Arzneimittelverpackungen bilden ein extrem breites und weit verzweigtes Bedarfsfeld – Gerresheimer deckt es vollständig ab. Das Sortiment beginnt bei Fläschchen, Ampullen und Karpulen aus Borosilicat-Röhrenglas des Typs I, das die Gruppe nicht nur vielgestaltig ausformt, sondern als vertikal integrierter Hersteller von Grund auf selbst produziert. Den neutralsten Glastyp I bietet Gerresheimer neben den Typen II und III auch beim Behälterglas – in Europa eine Besonderheit, die hier ein universelles Angebot an pharmazeutischen Flaschen und Gläsern abrundet.
- Bei den Injektionssystemen steht die Marke RTF® im Vordergrund.Mit ihrer Convenience für die Pharmaindustrie liegen die steril gelieferten Ready-to-Fill-Spritzen ungebremst auf Wachstumskurs: Schon heute überwiegen bei Gerresheimer die füllfertig vorbereiteten Systeme, und der nächste Produktionsausbau ist bereits in Sicht. Als durchschlagender Erfolg erweisen sich daneben multifunktionale Ergänzungssysteme wie das Rigid Needle Shield (RNS), der Tamper Evident Luerlock Closure (TELC)und der Backstop: Zubehör, das der Sicherheit und Handhabung von Spritzen gleichermaßen zugute kommt.
- Technologien zur Behandlung von Atemwegserkrankungen setzen einen Schwerpunkt bei den medizinischen Kunststoffsystemen. Für die pulmonale Zuführung von Medikamenten zeigt Gerresheimer Pulver- und Kapselinhalatoren sowie Nebulizer, außerdem nasale Sprühsysteme. Dahinter steht ein hochinnovatives Projektgeschäft, in dem Gerresheimer kundenspezifische Systeme und Systemkomponenten über alle Phasen der Wertschöpfung realisiert – von individueller Entwicklung über Werkzeugbau und maßgeschneiderte Fertigung bis zur internationalen Logistik. Parallel zur Pharmazie bedienen sich industrielle Kunden aus Diagnostik und Medizintechnik des exklusiven Full Service. Das Kompetenzspektrum ist groß. Unter anderem zählt der Bereich Diabetes zu den Spezialgebieten.
- Innovativ präsentiert sich nicht zuletzt das breite Sortiment der Kunststoffverpackungen. Convenience bestimmt diese Vielfalt vom Augentropfer bis zum Tablettenbehälter: natürlich für die Anwender, ebenso jedoch für die Pharmaindustrie. Gänzlich neue Standards schaffen hier zum Beispiel originalitätsgesicherte und feuchtigkeitsabsorbierende Duma®-Verschlusssysteme, die Gerresheimer als welterster Hersteller komplett unter einem Dach produziert – Desiccant-Kapseln inklusive: Das schaltet Fremdeinflüsse aus und verkürzt die Registrierung. Weitere Innovation dürfte nicht lange auf sich warten lassen, zumal auch die neuen Tochtergesellschaften dafür interessante Ansatzpunkte bieten.Die in Brasilien marktführende Allplas Embalagens, die in São Paulo zwei Fertigungsstätten betreibt und demnächst als Gerresheimer Sao Paulo firmiert, fügt sich mit hochwertigen Systemverpackungen für feste wie flüssige Medikamente nahtlos in das Portfolio der Plastic-Packaging-Unit ein. EDP – nach den Standorten in Spanien und Argentinien künftig Gerresheimer Zaragoza, Gerresheimer Valencia und Gerresheimer Buenos Aires – erweitert das PET-Angebot beträchtlich und eröffnet aus dem Stand zusätzliche Synergien: So werden auch westeuropäische Schwesterunternehmen bestehende Systemergänzungen beisteuern, um die smarten Pharmaflaschen aus PET (Polyethylenterephthalat) noch vielfältiger auszustatten.