Mehr als 300 Schiffe werden zum Hafengeburtstag vom 5. bis 8. Mai erwartet. Derzeit halten sich aber immer noch zahlreiche Schweinswale im Gebiet des Hamburger Hafens auf. 2012 und 2013 wurden nach dem Hafengeburtstag tote Wale am Elbufer gefunden. "Bei vielen gleichzeitig anwesenden und zusätzlich schnell fahrenden Schiffen ist es schwierig für die Schweinswale, sich in Sicherheit zu bringen", erklärt die Biologin Denise Wenger, Schweinswalexpertin der GRD.
Schweinswale im Hafen
Während des größten Hafenfestes der Welt sind sehr viele Schiffe gleichzeitig in dem engen Hafenbereich unterwegs. Besonders Motorbootfahrer sollten nicht zusätzlich noch schnell und nicht in den flachen Wasserbereichen fahren. "Die Wale müssen irgendwohin ausweichen können. Wir können nur hoffen, dass durch die wärmeren Temperaturen die Laichzeit der Finte begonnen hat und die Schweinswale mehr Höhe Blankenese und Wedel jagen und schließlich in die Nordsee zurückkehren", hofft Denise Wenger.
Auf der Jagd nach Stint und Finte
Dieses Jahr wurden besonders viele der kleinen Meeressäuger im Hafengebiet gesichtet. Das ist nicht nur auf die großartige Unterstützung des Schweinswalmeldeprogramms durch die Bürgerinnen und Bürger zurückzuführen, sondern tatsächlich auch auf die zunehmende Anzahl der Wale, die den Stinten zu ihren Laichgebieten folgend in die Elbe bis zum Hamburger Hafen und in der Süderelbe bis Harburg schwimmen. Darunter waren dieses Jahr mehrfach auch große Gruppen von bis zu 17 Tieren.
"Die kleinen Tümmler folgen im Frühling den wandernden Fischarten Stint und Finte, die zu ihren Laichgebieten die Elbe hinaufschwimmen. Meistens gehen die kleinen Wale dort im Flachwasser auf die Jagd, 5 bis 30 Meter vom Ufer entfernt – denn dort schwimmen auch die Stinte", erklärt die Expertin.
Jeder kann als Bürgerforscher helfen, Schutzmaßnahmen durchzusetzen
Denise Wenger erforscht seit 2007 die Rückkehr der Schweinswale in die norddeutschen Flüsse, aufgefallen waren die Wale zuerst in der Weser. 2012 kamen sie das erste Mal zahlreich in die Elbe. Um sich für den Schutz der kleinen Wale einsetzen zu können, sammelt sie genaue Daten über deren Verbreitung und Verhalten. Jeder kann dieses Citizen Science-Projekt als Bürgerforscher unterstützen. Denn bei den Erhebungen zur Verbreitung des Schweinswals bittet sie die Öffentlichkeit um Mithilfe.
Wer einen Schweinswal sichtet, kann dies auf der Webseite der GRD per Formular melden: www.schweinswale.de