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GEW zum SLLV-Beschluss „Eine Schule für alle“

(lifePR) (Saarbrücken, )
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, hat die Forderung des Saarländischen Lehrerinnen und Lehrerverbandes (SLLV) nach "Einer Schule für alle" als "längst überfälligen Schritt für mehr Gerechtigkeit im Bildungssystem" bezeichnet. Damit übernehme der Lehrerverband die schulpolitische Position der GEW, die diese seit dem Jahr 2005 auf ihrem Bundesgewerkschaftstag in Erfurt festgelegt hat.

Darin heißt es: "Für die GEW ist die Eine Schule für alle die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft und die Probleme des traditionellen Schulwesens." Zahlreiche wissenschaftliche Studien (PISA, IGLU) und internationale Untersuchungen (OECD-Studien) haben erwiesen, dass integrierte Schulsysteme dem gegliederten System überlegen sind. Das Schulsystem in Deutschland bringt keine guten Durchschnittsleistungen, keine überzeugenden Spitzenleistungen und ist zudem sozial höchst ungerecht wie kaum in einem zweiten Land. Es benachteiligt insbesondere Kinder aus sozial schwachen Schichten sowie aus Migrationsfamilien.

Während noch in der Grundschule im internationalen Vergleich gute Lernergebnisse und Leistungen erreicht werden, machen sich durch die frühe Trennung der Kinder nach der vierten Klasse auf die verschiedenen Schulformen des gegliederten Systems zunehmend negative Effekte bemerkbar. Das erschreckende Ergebnis der PISA-Studien ist nach wie vor, dass die soziale Herkunft in Deutschland, d.h. auch im Saarland, entscheidend über die weitere Schullaufbahn und somit auch den Bildungserfolg ist.

GEW-Landesvorsitzender Klaus Kessler sagt dazu: "Der SLLV vollzieht einen längst überfälligen Schritt für mehr Gerechtigkeit im Bildungssystem. Durch die Übernahme der GEW-Position "Eine Schule für alle" geraten die anderen konservativen Vertreter des gegliederten Schulsystems zunehmend in die Defensive und unter Druck. Krampfhaft verteidigen sie den schulpolitischen Ladenhüter der angeblich begabungsgerechten frühen.

Auslese der Schüler durch die Aufteilung auf verschiedene Schulformen. Damit verteidigen sie die soziale Auslese durch die Schulformwahl und ignorieren offensichtlich, dass wir uns zunehmend international isolieren. Außerdem akzeptieren dies die Eltern immer weniger. Die Eltern wollen eine Schulform, in der ihre Kinder jede Möglichkeit haben, alle Schulabschlüsse zu erwerben. Hinzu kommt die demografische Entwicklung, die Schülerzahlen sinken und einige Schulen sind dadurch in ihrer Existenz bereits heute gefährdet."

Deshalb fordert die GEW den konsequenten Ausbau eines integrierten Schulsystems im Saarland in Richtung "Eine Schule für alle" nach dem Vorbild der saarländischen Gesamtschulen. Hier findet längeres gemeinsames Lernen statt, die Entscheidung über einen möglichen Bildungsabschluss wird lange offen gehalten und alle Schulabschlüsse sind möglich. Ziel einer umfassenden Schulreform muss es sein, bessere Leistungen im Schulsystem zu erzielen, mehr Chancengleichheit und Gerechtigkeit im System herzustellen und durch eine individuelle Förderung der Schulerinnen und Schüler mehr Bildung für alle zu erreichen.
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