Für das Jahr 2015 zieht Hoffmann eine positive Bilanz: „Die GGEW AG geht ihren Wachstumspfad weiter. Der Geschäftsverlauf der GGEW AG war im Jahr 2015 geprägt durch einen starken Anstieg der abgesetzten Strom- und Gasmengen.“ Mit Wachstumsraten von rund 20 Prozent gegenüber 2014 im Endkundenstromabsatz und rund 14 Prozent im Endkundengasabsatz konnten die Mengensteigerungen der Branche deutlich übertroffen werden. Das Wachstum war im Wesentlichen getragen von einem Anstieg der Kundenzahlen, unterstützt von einem witterungsbedingten Mengenwachstum. Darüber hinaus unterstreicht der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien einmal mehr die starke Positionierung der GGEW AG und ihre konsequente Ausrichtung auf die aktive Umsetzung der Energiewende.
Carsten Hoffmann erklärt: „Die positive Geschäftsentwicklung hat – wie schon 2014 – zu einem überdurchschnittlichen, hervorragenden Jahresergebnis des GGEW-Konzerns beigetragen. Trotz der im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt milden Witterung – insbesondere im vierten Quartal – konnten wir dieses sehr gute Ergebnis erwirtschaften. Das zeigt, dass die GGEW AG mit dem vergrößerten Netzgebiet und dem breiten Kundenstamm über ein sehr robustes und nachhaltiges Geschäftsmodell verfügt.“ Hoffmann weist darauf hin, dass die Energiebranche im Wandel ist und beschreibt, wie sich die GGEW AG den künftigen Herausforderungen stellen wird: „Wir befinden uns nach der Liberalisierung und der Sturm- und Drangphase der Energiewende mit der digitalen Transformation im dritten epochalen Zeitabschnitt in der Branche. Die zukünftige Herausforderung wird es sein, dass wir uns wandeln von einem reinen Commodity-Vertrieb und Netzbetreiber hin zu einem „Komplexitätsmanager“ rund um alle Energiefragen für unsere Kunden. Dazu bedarf es mittel- bis langfristig auch einen Kulturwandel in der Branche. Zudem wird für die fortschreitende Dekarbonisierung und Dezentralisierung der Energieerzeugung und-verteilung immer mehr Netzintelligenz benötigt. Aus meiner Sicht wird Strom der Hauptenergieträger in der Zukunft sein.“
Wirtschaftlicher Verlauf 2015
Die Ertragslage der Unternehmensgruppe wird maßgeblich durch die GGEW AG geprägt. Der Umsatz der GGEW AG steigerte sich 2015 deutlich auf 204,8 Millionen Euro (2014: 176,2) und sie erreichte einen Jahresüberschuss von 3,3 Millionen Euro (2014: 3,1) sowie einen Bilanzgewinn von 3,0 Millionen Euro (2014: 4,4). Auch die bereinigten Umsatzerlöse des GGEW-Konzerns im Geschäftsjahr 2015 stiegen deutlich auf 234,3 Millionen Euro (2014: 202,8). Der bereinigte Konzernjahresüberschuss lag bei 3,4 Millionen Euro (2014: 2,9). Die Mitarbeiterzahl im GGEW-Konzern betrug 2015 191 (2014: 184). Darüber hinaus sei nach wie vor die Entwicklung der Besucherzahlen in der Bädersparte erfreulich, teilte Hoffmann mit. Im Geschäftsjahr 2015 konnte die GGEW AG im Basinus-Bad und am Badesee einen neuen Besucherrekord verzeichnen. Die Gesamtzahl liegt seit Eröffnung für das Basinus-Bad und den Badesee bei rund 3,7 Millionen Badegästen.
Nach den außergewöhnlich hohen Investitionen des Vorjahres verringerte sich 2015 das Investitionsvolumen planmäßig. Allerdings wurde weiterhin ein substanzielles Investitionsprogramm umgesetzt, das den GGEW-Konzern auf dem Expansionspfad voranschreiten lässt. Im Berichtsjahr 2015 investierte der GGEW-Konzern 28,5 Millionen Euro in das Sachanlagevermögen und in Erneuerbare Energien. Diese Wachstumsstrategie zeigt sich auch in der Entwicklung der Konzernbilanz: Das Sachanlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 14,2 Prozent auf 145,7 Millionen Euro erhöht, die Bilanzsumme ist von rund 202,2 Millionen Euro um 20,4 Prozent auf nunmehr 243,4 Millionen Euro angestiegen. Im Vergleich zu anderen Energieversorgern belegen diese Zahlen das hervorragende substanzielle Wachstum des GGEW-Konzerns im Bereich Erneuerbare und Netze. „Damit stärkt die GGEW AG ihre im weiteren Wettbewerb dringend erforderliche wahrnehmbare, signifikante Position im deutschen Energiemarkt“, erklärt Hoffmann.
Ausbau Erneuerbarer Energien
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien spielt weiterhin eine zentrale Rolle für die GGEW AG. Gemeinsam mit den Windenergieanlagen, die von der WINDPOOL Verwaltungs GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der GGEW AG, geführt werden, ist die GGEW AG für den Betrieb eines beeindruckenden Portfolios von Windenergieanlagen in ganz Deutschland verantwortlich. Ergänzt wird es durch verschiedene Photovoltaik-Dach- und Freiflächenanlagen. Das von der GGEW AG geführte Portfolio von eigenen Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien umfasst insgesamt eine installierte Leistung von rund 45 Megawatt. Die insgesamt 20 Windenergieanlagen können rund 42.000 Haushalte mit sauberen Strom versorgen. Hinzu kommen die Windenergieanlagen im Rahmen des WINDPOOL-Konsortiums. Hier ist die GGEW AG größter Kommanditist und verantwortet zu 100 Prozent die Geschäftsführung. Insgesamt hat die GGEW AG damit rund 50 Windenergieanlagen in der Verantwortung. Zusammen mit den PV-Anlagen liegt die Gesamtleistung bei knapp 120 Megawatt. „Dies belegt die hohe Kompetenz und Zuverlässigkeit der GGEW AG im Bereich der Erneuerbaren Energien“, erklärt der GGEW-Vorstand.
Die GGEW AG hat ihr Portfolio auch 2015 weiter ausgebaut. Die Inbetriebnahme des Windparks Roßdorf-Tannenkopf in Südhessen erfolgte planmäßig im Dezember 2015. „Der kurze Zeitraum von der Genehmigung bis zur Inbetriebnahme ist deutschlandweit einzigartig und unterstreicht einmal mehr die Leistungsfähigkeit der GGEW AG“, betont GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann. Um auch den Diversifizierungsansatz in der weiteren Ausbaustrategie der GGEW AG voranzutreiben, konnte darüber hinaus im Sommer 2015 auf dem Gemeindegebiet von Coppenbrügge in Niedersachsen ein weiterer Windpark realisiert werden. Mit der Anlage wurde eine neue Windregion im Portfolio erschlossen.
Innovationen: Elektromobilität
Die Bedeutung des Innovationsmanagements nimmt bei der GGEW AG immer weiter zu, Carsten Hoffmann hat das Thema zu einem seiner Schwerpunkte gemacht. Beispielhaft ist hierfür die Elektromobilität. Die GGEW AG baut mit der innovativen Technologie von TE Connectivity und ubitricity die Infrastruktur für Elektromobilität aus. Derzeit verfügt die GGEW AG über 14 öffentliche Ladepunkte sowie 20 für Mitarbeiter und Kunden, weitere sind beauftragt.
Ausblick 2016: Investitionen
Das für 2016 geplante Volumen der Investitionen in die Versorgungsanlagen und das Finanzanlagevermögen im Bereich der Erneuerbaren Energien der GGEW AG beträgt rund 15 Millionen Euro. Nicht eingerechnet sind hierbei die fremdkapitalbasierten Investitionsanteile im Bereich der Erneuerbaren. Auf die gesamten Strom-, Gas- und Wassernetze der GGEW AG entfallen rund 6,6 Millionen Euro. Weiterhin ist beabsichtigt, rund 1,5 Millionen Euro in den Ausbau der Glasfasernetze zu investieren. Nachdem die GGEW AG seit 2011 bis heute bereits 100 Millionen Euro in den Ausbau der Erneuerbaren investiert hat, will der Energieversorger gemäß seinem langfristigen Jahresprogramm bis 2020 weitere 100 Millionen Euro investieren. Zur Realisierung der künftigen Investitionen kann das Unternehmen weiterhin auf eine stabile Finanz- und Ertragslage zurückgreifen. So erfolgt die Finanzierung der Investitionen im bestehenden Netz weitestgehend durch eigene Mittel. Für Investitionen in Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien greift die GGEW AG neben eigenen Mitteln und Bankdarlehen auch zukünftig auf Darlehen aus ihrem Bürgerbeteiligungsmodell zurück, das sie bereits in Vorjahren mehrfach erfolgreich eingesetzt hat. „Die GGEW AG ist für die künftigen Herausforderungen des Wettbewerbs und der Energiewende hervorragend aufgestellt“, so Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG.
Kennzahlen GGEW-Konzern 2015:
Umsatz, bereinigt: 234,3 Mio. Euro
Anlagevermögen: 162,0 Mio. Euro
Investitionen: 29,0 Mio. Euro
Abschreibungen: 9,2 Mio. Euro
Bilanzsumme: 243,4 Mio. Euro
Eigenkapital: 62,7 Mio. Euro
Konzessionsabgabe: 4,3 Mio. Euro
Jahresüberschuss, bereinigt: 3,4 Mio. Euro
Dividende der GGEW AG: 3,0 Mio. Euro
Mitarbeiter (zum 31.12.2015): 191