Auf dem knapp 70 000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet „Prinz-Eugen-Park“ (PEP) entsteht im ersten Bauabschnitt ein knapp 250 Meter langes, bis zu 73 Meter breites und 14 Meter hohes Produktionsgebäude. Dort werden auf modernsten Anlagen mit einem hohen Automationsgrad Betonfertigteile produziert. Im südlichen Teil wird ein 30 Meter hoher Mischturm zur Herstellung des Betons erstellt. „Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und der Gemeinderat der Stadt Günzburg haben unser Neubauprojekt von Anfang an befürwortet. Für die großartige Unterstützung und den Rückhalt durch den einstimmigen Beschluss für unser Vorhaben möchten wir uns herzlich bedanken“, betonte Joachim Glatthaar.
Die Wahl fiel auf den an der Autobahn A8 gelegenen Standort, weil das Unternehmen von hier aus seine Kunden vorwiegend in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich verkehrsgünstig beliefern kann. Weiterhin ist auf dem Gelände der Bau eines 3,5-stöckigen Bürogebäudes für Verwaltung und Vertrieb geplant, außerdem können die Fertigungskapazitäten zu einem späteren Zeitpunkt weiter ausgebaut werden. Bis zu 60 neue Arbeitsplätze möchte die Glatthaar Gruppe am neuen Standort schaffen, so Axel Schwarz, der die Leitung des neuen Werkes übernehmen wird.
Ein Zeichen in schwierigen Zeiten
„Mit diesem Neubau setzen wir als europäischer Marktführer für Fertigkeller und unseren Betonfertigteilsystemen ein Zeichen in einer für die Baubranche momentan schwierigen Zeit und zeigen, dass wir an die Zukunft glauben und langfristig denken. Es ist die bislang größte Einzelinvestition unseres Unternehmens“, unterstrich Joachim Glatthaar. In erster Linie werden in Günzburg Produkte der Marke Glatthaar Starwalls gefertigt. Dabei handelt es sich um patentierte, betongebundene Natursteinmauern, die vorwiegend zur Hangsicherung im Straßenbau und für den Hochwasserschutz zum Einsatz kommen.
Der größte Vorteil dieses Produktes ist die Zeitersparnis auf der Baustelle, was insbesondere im Straßenbau zur Vermeidung von langwierigen Verkehrsbehinderungen und Staus beiträgt. Glatthaar Starwalls verbinden die Vorteile von Betonfertigwänden mit dem Charme von Natursteinmauern. Die Wandelemente werden bei der Vorfertigung im Werk mit Natursteinen verblendet und erzielen die Wirkung einer Steinmauer. In einer öffentlich zugänglichen Ausstellungsfläche am neuen Standort können Interessierte die Produkte von Glatthaar Starwalls besichtigen.
Weitere Betonfertigteile, die im „Prinz-Eugen-Park“ vorwiegend für den Geschosswohnungs- und Gewerbebau gefertigt werden, sind Hohlwände, Massivwände, Elementdecken und Sonderteile.
Größter und modernster Produktionsstandort der Glatthaar Gruppe
Der Neubau in Günzburg ist für die Glatthaar Gruppe der vierte und bislang größte Produktionsstandort neben Schramberg-Waldmössingen (Baden-Württemberg), Neuwied (Rheinland-Pfalz) und Oranienbaum (Sachsen-Anhalt). Es entsteht eines der modernsten Betonfertigteilwerke Europas, bei dem das Unternehmen großen Wert auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt hat. So ist beispielsweise die vernetzte Produktionsanlage als erste ihrer Art in der Lage, vollautomatisch einen von Glatthaar entwickelten Faserbeton herzustellen, der den CO2-Fußabdruck der Betonfertigteile deutlich reduziert.
Weiterhin entsteht auf dem Dach des Neubaus im ersten Schritt eine Photovoltaikanlage, die mit einer Leistung von 750 Kilowatt Peak bis zu 760.000 kWh an sauberer Energie erzeugen kann. Mit dem so gewonnenen Strom soll neben der Produktion auch das Bürogebäude versorgt werden, welches nach neusten Nachhaltigkeitsstandards geplant ist und höchste Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllt.
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig zeigte sich erfreut über die Ansiedlung der Glatthaar Gruppe. Mit dem neuen Produktionswerk trage das Familienunternehmen mit insgesamt rund 640 Beschäftigten zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Günzburg und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in moderner und nachhaltiger Arbeitsumgebung bei. „Wir gewinnen heute ein Familienunternehmen, das in Europa zuhause ist und sich zu Günzburg im Herzen Bayerisch-Schwabens bekennt. Jedes Haus braucht eine gute Basis, auf der es steht. Und diese wird zukünftig bei uns in Günzburg hergestellt“, sagte Gerhard Jauernig.