Bei der Vermittlungsplattform für Privatunterkünfte beginnt Marvin Grimm (18) eine Ausbildung als Fachinformatiker, Sören Schulz (19) ist angehender Mediengestalter Digital und Print.
zahlreiche Vorteile für Azubis in kleinen Unternehmen
Warum haben sich die beiden für eine kleine Firma mit 16 Mitarbeitern entschlossen?
Sören Schulz machte vor seiner Ausbildung ein Praktikum, bei dem schnell klar war, dass er und gloveler gut zusammen passen.
Marvin Grimm sucht ganz bewusst die Herausforderung in einem Start-Up. „Hier gibt es sofort anspruchsvolle Aufgaben für mich, und das ist zum Lernen ideal.“
Sören Schulz erhofft sich einen breiteren Aufgabenbereich als bei großen Unternehmen und vor allem die Freiheit, eigene Projekte zu verfolgen. „Für ein Konzept zur Gestaltung unseres Gästehauses habe ich fast vollkommen freie Hand.“ Dabei schätzt er besonders die flachen Hierarchien, wodurch er schnell Feedback bekommt. „So kann ich mich am besten weiterentwickeln“.
Das sieht Silvia Harz (23) aus eigener Erfahrung genauso. Sie begann ihre Ausbildung als Bürokauffrau bei gloveler bereits im Jahr 2010 und wurde 2013 nach ihrem Abschluss übernommen. „Ich bekam schnell Verantwortung in der Büroorganisation und im Kundenservice, und gleichzeitig das Vertrauen meiner Vorgesetzten, diese Aufgaben selbständig zu bewältigen. Das hat mich im Job und als Mensch enorm vorangebracht!“
In einem kleinen Unternehmen ist der Umgangston sehr freundschaftlich. Marvin Grimm: „Ich kann immer mit einem Problem zum Chef kommen, der sich dann Zeit nimmt.“ Einige seiner Freunde kennen das aus großen Betrieben nicht so, wo Azubis ihnen zugewiesene Aufgaben zu erledigen haben, ohne dass ihre Vorschläge diskutiert werden. Das habe sicher mit der größeren Anonymität und unflexibleren Arbeitsabläufen zu tun.
Auch von der individuellen Betreuung erwarten die Azubis viel. „Wir sind in reale Projekte einbezogen. Gerade mir als etwas chaotischem Arbeiter liegt das, da werde ich zur Disziplin gezwungen.“ gibt Sören Schulz zu.
Azubis nehmen aus einer Ausbildung dann am meisten mit, wenn die persönliche Verantwortung nicht zur Überforderung führt und natürlich genug Raum für die schulischen Inhalte bleibt. „Uns ist eine aktive Feedback-Kultur sehr wichtig“, betont Armin Harbrecht, Geschäftsführer von gloveler. „Dann kann jeder wachsen – einschließlich der Chefs natürlich.“
Warum sollten kleine Unternehmen ausbilden?
Wie größere Ausbildungsbetriebe kommen sie damit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach, junge Menschen fachlich und persönlich zu bilden.
Kleine Unternehmen profitieren auf besondere Art von ihren Azubis. Auf dem freien Arbeitsmarkt fällt es gerade kleinen Unternehmen immer schwerer, Fachkräfte zu gewinnen. Nach der Ausbildung können die Azubis bei einer Übernahme sofort ihr betriebsspezifisches Know-How einbringen. Das Unternehmen spart sich hohe Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten und minimiert die Gefahr von Fehlbesetzungen für offene Stellen. Im Haus ausgebildete Mitarbeiter sind besonders motiviert und produktiv, da sie sich mit dem Betrieb identifizieren und am Unternehmenserfolg persönlich interessiert sind.
Was das Unternehmen anfangs an Ressourcen investiert, bekommt es so kurz- bis mittelfristig wieder zurück. Viele Unternehmen sehen Ausbildung jedoch ausschließlich als Kostenfaktor.
„Eine Ausbildung in kleinen Betrieben lohnt sich für alle – Azubis und Unternehmen“, fasst Armin Harbrecht die Vorteile zusammen.