Dem Aufruf, gemeinsam über Geld, seine Herkunft, seine Verwendung und seine Bedeutung nachzudenken, zu diskutieren und neue Ideen zu bekommen, sind weit über 400 Interessierte gefolgt. „Mit so einem großen Interesse hatten wir zunächst nicht gerechnet. Es zeigt uns aber noch einmal ganz deutlich: Die Menschen wollen sich dringend über einen anderen Umgang mit Geld austauschen. Die Erkenntnis, dass ein Kulturwandel im Finanzwesen dringend notwendig ist, ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, freut sich Thomas Jorberg, Vorstand der GLS Bank Stiftung. Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) stellt die Räumlichkeiten für die Veranstaltung. So wird auch die Wichtigkeit von Bildungseinrichtungen in der Arbeit zum Kulturwandel deutlich.
Plädoyer für eine Geldwende
Finanzwirtschaft und Realwirtschaft driften weiter auseinander. Diese Entwicklung wird unsere Volkswirtschaften und Gesellschaften weiter destabilisieren. Leider hat die jüngste Finanzkrise in der Bankenwelt, in der Wissenschaft und in der Politik nicht dazu geführt, die Grundlagen unserer Geld- und Finanzordnung zu hinterfragen. „Aus Sicht der GLS Bank Stiftung ist es an der Zeit, eine Geldwende auf den Weg zu bringen, die wissenschaftliche Expertisen, praktische Erfahrungen nachhaltig tätiger Banken und den in Teilen der Bevölkerung vorhandenen gesellschaftlichen und politischen Veränderungswillen zu bündeln“, beschreibt Lukas Beckmann, Vorstand der GLS Bank Stiftung, die Idee hinter dem Geldgipfel. „Die Veranstaltung ist dabei ein erster, kraftvoller Auftakt für eine kontinuierliche Arbeit hin zu einer Geldwende.“
Geld ist ein machtvolles Medium. Ohne eine andere Geld- und Finanzordnung und ohne einen breiten Bewusstseinswandel in der Gesellschaft, werden wir auf die zentralen Zukunftsfragen des Klimawandels, des systemimmanenten Wachstumszwangs und einer wachsenden sozialen Ungleichheit keine befriedigenden Antworten finden können.
Zu den Vortragenden zählen neben den Vorständen der GLS Bank Stiftung zahlreiche Hochschullehrer, Banker, Finanzwissenschaftler, Politiker und Künstler, die das Thema Geld aus verschiedenen Perspektiven referieren mit den TeilnehmerInnen diskutieren. „Neben den Vorträgen setzen wir auf Workshops, in denen die Teilnehmer intensiv zu den Themen arbeiten. Von der Vollgeldreform über globales Wirtschaften bis hin zur Bedeutung des Schenkens bieten wir dabei ein weites Themenspektrum an“, beschreibt Lukas Beckmann die Veranstaltung. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl müssen einige Vorträge per Video vom Audi Max in weitere Räume übertragen werden.