"Unsere langjaehrige Kampagne zum Schutz des kanadischen Urwaldes, viele friedliche Proteste und zahlreiche Gespraeche mit Unternehmensvertretern haben den ambitionierten Einschlag-Stopp ermoeglicht", sagt Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace. Das Waldabkommen erstreckt sich ueber fuenf kanadische Provinzen von Westen nach Osten. Mit der Unterzeichnung des Abkommens beginnt nun ein drei-jaehriger Planungs- und Verhandlungsprozess mit dem Ziel, ein langfristiges Schutzprogramm fuer die kanadischen Urwaelder zu entwerfen.
Deutsche Zeitungs- und Zeitschriftenverlage beziehen Zellstoff und Papier aus Kanada und haben sich fuer eine Loesung der Urwaldfrage eingesetzt. Das Engagement der Verlage geht auf eine Report zurueck, den Greenpeace vor drei Jahren veroeffentlicht hat. Darin wiesen die Umweltschuetzer nach, dass auch deutsche Zeitungsverlage Papier aus Urwaldzerstoerung von kanadischen Herstellern in Deutschland verwenden. Deutschland importierte im Jahr 2009 fuer ueber 100 Millionen Euro Holz, Papier und Zellstoff aus Kanada.
Das Waldabkommen wird getragen vom Verband der kanadischen Forstindustrie (FPAC) und von Holz- und Papierherstellern wie Abitibi-Bowater, Krueger und Weyerhaeuser. Neben Greenpeace unterstuetzen acht weitere Umweltschutzgruppen wie Forest Ethics, Canopy und PEW Environmental Group das Abkommen. Zahlreiche Voegel und Saeugetiere sind auf intakten Urwald in Kanada angewiesen. Wissenschaftler befuerchten, dass das Karibu, das die 25-Cent-Muenze Kanadas praegt, ohne den Schutz des Urwaldes in einigen Jahrzehnten regional verschwunden sein wird.