"Die Unterzeichnung dieses Moratoriums ist ein ausserordentlicher Erfolg in unserem Kampf gegen die Urwaldzerstoerung" sagt Tobias Riedl, Waldexperte von Greenpeace. "Das Abholzen und die Brandrodung des Regenwaldes ist ein Verbrechen, dem endlich ein Ende bereitet werden muss. Greenpeace wird die wirksame Umsetzung dieser angekuendigten Massnahmen wachsam verfolgen." Nach dreijaehriger Recherche veroeffentlichte Greenpeace im Juni 2009 einen Report, der die Zusammenhaenge zwischen Rinderzucht und Zerstoerung des Amazonas-Regenwaldes detailliert aufzeigt. Rund 63 Millionen Rinder werden derzeit auf gerodeten Urwaldgebieten gehalten.
Die Rinder-Konzerne JBS-Friboi, Bertin, Marfrig und Minerva unterzeichneten gestern ein Moratorium auf die weitere Umwandlung von Wald in Weideland. Die Rinderverarbeiter verpflichten sich damit, nur noch Farmen als Lieferanten zu akzeptieren, die nicht laenger den Urwald zerstoeren. Fuer eine entsprechende Ueberwachung muessen sich die Rinderfarmer mit ihren Satellitennavigations-Daten registrieren.
"Von den dramatischen Zustaenden in Amazonien konnte ich mir letztes Jahr selbst ein Bild machen", sagt Klaus Meine. Waehrend ihrer Brasilientournee 2008 flogen die Scorpions zusammen mit Greenpeace ueber brennenden Regenwald. Bei ihren Konzerten riefen die Musiker zum Urwaldschutz auf. "Der heutige Erfolg gibt mir die Hoffnung, dass wir diese einzigartigen Naturparadiese noch nicht verloren haben" sagt Meine weiter.
Die Urwaelder Amazoniens sind unentbehrlich fuer das weltweite Klima. Wissenschaftler schaetzen, dass sie 80 bis 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. Durch Abholzung und Brandrodung werden die gespeicherten Treibhausgase freigesetzt. Bis Juli 2008 wurden bereits 74 Millionen Hektar des Amazonas-Regenwaldes vernichtet, dies entspricht der doppelten Flaeche Deutschlands.