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Greenpeace-Kletterer gegen Braunkohle-Kraftwerk

Vattenfall soll Bau des Kraftwerks in Boxberg stoppen

(lifePR) (Hamburg, )
Greenpeace-Kletterer haben heute frueh sieben Kraene auf der Baustelle fuer den Block R des Braunkohlekraftwerks Boxberg in der Oberlausitz bestiegen. Die 36 Umweltschuetzer protestieren gegen die massive Klimaschaedigung, die das Kraftwerk des Energiekonzerns Vattenfall verursachen wird.

"Vattenfall: Baustopp! Klimaschutz statt Braunkohle" steht auf einem 19 mal 10 Meter grossen Transparent, das in 75 Meter Hoehe an einem der Kraene befestigt wird. An sechs weiteren Kraenen befestigen die Aktivisten Flaggen mit der Aufschrift "Stop CO2". Die Greenpeace-Kletterer kommen aus Polen, der Schweiz, Ungarn, der Slowakei, Daenemark und Deutschland.

"Auf internationalen Konferenzen erklaert Deutschland, wie wichtig Klimaschutz ist, und hier werden weitere Braunkohlekraftwerke gebaut. Das ist angesichts des Klimawandels unverantwortlich", erklaert Karsten Smid, Klima-Experte von Greenpeace. "Vattenfall muss das Boxberg-Projekt stoppen und stattdessen in Erneuerbare Energien investieren."

Allein der Block R des Braunkohlekraftwerks Boxberg wird jaehrlich 4,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausstossen. Das entspricht den Kohlendioxidemissionen des mittelamerikanischen Staates Costa Rica.

Am vergangenen Freitag hat Greenpeace beim Regierungspraesidium Dresden beantragt, die Ende 2006 erteilte Betriebsgenehmigung zu widerrufen und einen Baustopp anzuordnen. Der Grund sind neue wissenschaftliche Erkenntnisse des UN-Weltklimarats (IPCC). Danach muessen die Industriestaaten weitaus schneller und staerker als bisher ihre Treibhausgase verringern, um die weltweite Temperaturerhoehung deutlich unter 2 Grad Celsius zu stabilisieren.

"Vattenfall praesentiert sich der Oeffentlichkeit als Unternehmen, das Klimaschutz ernst nimmt. Aber kein anderer Stromversorger setzt bei seinem Energiemix so stark auf Braunkohle", sagt Smid. 63 Prozent seines Stroms produziert Vattenfall mit ineffizienter Braunkohle.

Das Braunkohlekraftwerk im saechsischen Boxberg erbringt derzeit eine Leistung von 1.900 Megawatt. Mit dem zusaetzlichen Block R sollen im Jahr 2011 weitere 675 Megawatt ans Netz gehen. Dafuer soll der 1990 stillgelegte Tagebau Reichwalde extra wieder in Betrieb genommen werden. Mit CO2-Emissionen von 924 Gramm pro Kilowattstunde Strom wird das Kraftwerk das Klima mehr als doppelt so stark schaedigen wie ein modernes Gaskraftwerk.

Die Energiekonzerne in Deutschland wollen in den naechsten Jahren 25 Kohlekraftwerke mit einer Kapazitaet von 23.000 Megawatt bauen, darunter drei besonders klimaschaedliche Braunkohlekraftwerke. Kein anderes Industrieland verfeuert so viel klimaschaedliche Braunkohle wie Deutschland.
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