"Seehofer hat die Einwaende der Fachbehoerde schlicht ignoriert und handelt voellig widerspruechlich?, sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Noch im April schraenkt er den Anbau von Gen-Mais ein, jetzt akzeptiert er einen laecherlichen Ueberwachungsplan und genehmigt den Anbau. Er muss sich entscheiden, ob er die Interessen der Verbraucher und der Umwelt oder die der Gentechnik-Firmen vertreten will.?
Minister Seehofer hatte den Anbau von Gen-Mais im April diesen Jahres wegen der moeglichen Gefahren fuer die Umwelt eingeschraenkt. Den weiteren Anbau hat er von einem umfassenden Ueberwachungsplan abhaengig gemacht, der moegliche Gefahren des Gen-Maises fuer die Umwelt erfassen soll. Insgesamt neun Pruefpunkte sollte Monsanto laut Anordnung beruecksichtigen. Das BfN, das an der Risikobewertung von Gen-Pflanzen beteiligt ist, bemaengelt in seiner Stellungnahme, dass fuenf dieser Pruefpunkte ueberhaupt nicht beruecksichtigt wurden und zwei nur zum Teil.
Das BfN kritisiert insbesondere, dass es keine gezielte Ueberwachung des ausgesaeten Gen-Maises gibt. So ist keine fallspezifische Beobachtung der Auswirkungen auf Schmetterlinge, Wasserlebewesen und des Verbleibs des vom Mais produzierten Gifts in die Umwelt vorgesehen. Eine Ueberwachung ist aber erforderlich, da Studien die schaedliche Wirkung des Gen-Maises auf bestimmte Lebewesen belegen und moegliche negative Auswirkungen auf die Umwelt daher nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden koennen.
Desweiteren bemaengelt das BfN, dass Landwirte, die Gen-Mais anbauen, von Monsanto ueberwiegend nach ackerbaulichen Aspekten wie dem Wachstum der Pflanzen befragt werden. Auswirkungen auf die Umwelt koennen so kaum erfasst werden. Zudem will Monsanto bereits vorhandene Daten sammeln und auswerten, die in einigen Faellen gar keinen Bezug zum Anbau von Gen-Mais haben.