An die Kunden verteilten die Aktivisten der unabhängigen Umweltschutzorganisation grüne Flyer in Form von Äpfeln. Darin forderten sie dazu auf, im Laden das "schmutzige Geheimnis" von Apple zu entdecken. Die Lösung konnten die Mitmacher in einem Greenpeace-Video sehen, das auf den Computern im Laden über das Internet abrufbar war. Das Video zeigt, wie für jedes in die iCloud hochgeladene Foto Kohle verbrannt und CO2 freigesetzt wird. Das so genannte "cloud computing", das Speichern von Fotos, Videos und Texten im Netz, verursacht einen rasant wachsenden Stromverbrauch: Wäre die weltweite Cloud ein Land, hätte dieses den fünfthöchsten Stromverbrauch.
Rund um den Globus demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute vor Apple-Filialen. In einer kürzlich veröffentlichten Greenpeace-Studie schneidet Apple besonders schlecht ab. Das Unternehmen setzt für den Strombedarf seiner iCloud zu 55 Prozent auf Kohle und zu 28 Prozent auf Atomkraft. "Statt bei seiner Energieversorgung genauso innovativ zu sein wie bei seinen Produkten, betreibt Apple seine iCloud mit dreckigem und längst überholtem Kohle- und Atomstrom", kritisiert Gerald Neubauer.
Apple wäscht Kohlestrom mit Grünstrom-Zertifikaten sauber
Greenpeace fordert mehr Transparenz über den Stromverbrauch und den CO2-Ausstoß der Rechenzentren. Die Aussage von Apple, dass der Konzern sein neues Rechenzentrum in Oregon (USA) zu 100 Prozent mit grünem Strom betreiben werde, hält Greenpeace für unglaubwürdig. Denn Apple bezieht Kohlestrom vom größten US-Versorger PacifiCorp und deklariert diesen mithilfe von Grünstrom-Zertifikaten als sauber. "Mit den Grünstrom-Zertifikaten führt der Konzern die Verbraucher in die Irre. Apple sollte direkt in Erneuerbare Energien investieren", sagt Neubauer.