Was ist das Besondere am Zertifizierungsprozess des REVERB by Hard Rock?
Weil wir bereits sehr frühzeitig das Projekt begleitet haben, hat die Zertifizierung durch GreenSign dem neu eröffneten Hotel in vielen Bereichen, insbesondere in der Organisation, im Management, im Leitbild sowie im HR-Bereich und im Einkauf, erheblich geholfen. Die Betreiber konnten innovative Konzepte entwickeln und umsetzen, die den heutigen Best Practices entsprechen.
Durch den Zertifizierungsprozess wurde das Thema Nachhaltigkeit von Anfang an in das Onboarding integriert. Obwohl das REVERB by Hard Rock bereits ein starkes nachhaltiges Konzept hatte, hat die Zertifizierung durch GreenSign insbesondere in den operativen Abläufen wesentliche Verbesserungen bewirkt und die Sensibilisierung nochmal vertieft.
Für uns beim GreenSign Institut war es eine riesige Ehre und Freude, dieses Projekt zu begleiten. Das allgemeine Interesse an der nachhaltigen Umwandlung des Bunkers ist groß, und es war faszinierend zu sehen, wie ein solcher Bau zu einem nachhaltigen System umgestaltet werden kann. Besonders beeindruckend war die Integration des neuen Hotelbaus mit dem alten Bunker.
Wie kam die Zusammenarbeit zustande, dass das Bunkerprojekt von GreenSign begleitet und zertifiziert wurde?
Das Hotel REVERB by Hard Rock gehört zur RIMC Gruppe, mit der GreenSign bereits zusammenarbeitet. In diesem Jahr wurden 16 weitere Hotels der Gruppe von uns zertifiziert. Das Hamburger Bunkerprojekt wurde in das Nachhaltigkeitskonzept der gesamten Gruppe integriert. Da es sich um einen Neubau handelt, konnten wir den gesamten Prozess der Nachhaltigkeitsentwicklung im Hotel von Anfang an begleiten.
Was waren deine Highlights im Zertifizierungsprozess?
Ein herausragender Moment war die Außengestaltung des Gebäudes, die aufgrund der Wachstumszeit bereits während der Bauphase begonnen wurde – ein außergewöhnlich nachhaltiger Schritt.
Auf der Baustelle hatte GreenSign zunächst keinen Einfluss, da das Gebäude noch gar nicht vom Bauherrn dem Hotelbetreiber übergeben worden war. Aber bei den ersten Begehungen konnten wir bereits die Bar- und Restaurant Konzepte und die Bepflanzung zusammenbringen. So kam die z.B. die Idee, dass das, was draußen bepflanzt wird, dann auch wieder im Eventbereich oder für die Cocktailzubereitung in den Bars entsprechend genutzt wird. Auch Möglichkeiten, die soziale Säule stark mit einzubeziehen, wurden durch eine Begehung im Vorfeld schon sichtbar, z.B. in der Schaffung von Arbeitsplätzen zum Erhalt der Sauberkeit des Geländes. Dazu kommt die Zusammenarbeit in der Region, so ist der St. Pauli Verein gleich nebenan und hier wurden bereits erste Synergien, vor allem auch in der Vereinbarkeit von nachhaltigen Zielen eingeleitet.
Die Integration der Bunkergeschichte und der denkmalgeschützten Aspekte in das Baukonzept war eine besondere Herausforderung, die erfolgreich gemeistert wurde.
Apropos Denkmalschutz, welche Hürden mussten darüber hinaus noch überwunden werden?
Die nachhaltigen Konzepte, insbesondere in der Gastronomie, konnten gut im Vorfeld geplant und problemlos etabliert werden. Ich glaube, die größte Hürde war die Verschiebung des Eröffnungsdatums. Viele Mitarbeiter waren bereits eingestellt, konnten aber nicht sofort beginnen, was zu Platzproblemen im Headquarter führte. Dennoch meisterte das Team diese Situation professionell.
Baulich waren die starken Winde auf dem Bunker eine Einschränkung. Sicherheit und Statik hatten Vorrang.
Neben der Begrünung des Hotels, was siehst du noch als Nachhaltigkeits-Highlights des REVERB by Hard Rock?
Mit einer beachtlichen Größe von 7.600 Quadratmetern Grün- und Gemeinschaftsfläche, mussten mit großer Sorgfalt die richtigen Pflanzen ausgewählt werden. Schließlich müssen die Pflanzen eine enorme Höhe, Windeinfluss und im Sommer auch Dürrephasen gut überstehen können.
Das Hotel beeindruckt vor allem in der sozialen Nachhaltigkeit. Es gibt ganz viele Beispiele, was hier wirklich großartig in Bezug auf die Mitarbeiter umgesetzt wird. Bereits im Onboarding-Prozess spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Zusätzlich ist das gesamte Design-Konzept, einschließlich Inneneinrichtung, Farben und Design, ist auf die Nachhaltigkeit ausgerichtet, ohne aufdringlich zu wirken. Der Einsatz von Holzmaterialien, Grüntönen und Pflanzen schafft eine frische und gemütliche Atmosphäre, ohne dass dies plakativ wirkt. Beim Blick aus dem Fenster wird man mit einem Blumenrahmen überrascht, als Gast wird man direkt abgeholt.
Das REVERB by Hard Rock erreichte das GreenSign Level 4 – was genau sagt das aus?
Man muss sich bewusst machen, dass dieses hervorragende Ergebnis im Vorfeld der Eröffnung erreicht wurde, bevor das Hotel den operativen Betrieb aufnahm. Die exzellente Ausrichtung in den Bereichen soziales Engagement, Management, Kommunikation und Wirtschaftlichkeit zeigt, dass auch ein Stadthotel in diesen Kernbereichen sehr stark sein kann.
Was ist aus GreenSign Sicht in Sachen Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit noch zu tun in Zukunft?
Die Hardware und das Konzept des Hotels sind bereits vorbildlich. Regelmäßige Schulungen werden dazu beitragen, die Nachhaltigkeit weiter in den Hotelalltag zu integrieren. Nach der Eröffnung muss dem Team Zeit gegeben werden, sich zu finden und Prozesse zu integrieren. Danach kann der Fokus auf die Feinabstimmung der Arbeitsabläufe im Sinne der ganzheitlichen Nachhaltigkeit gelegt werden.
Es ist eine Ehre gewesen, unseren „Grünen Bunker“ ein Stück auf dem Entstehungsweg begleiten zu dürfen. Jetzt freue ich mich sehr für das Team, die Stadt und alle Gäste, dass die Türen vom Bunker geöffnet werden und alle die Möglichkeit haben sich selbst ein Bild zu machen. Aus grau wird bunt und aus dem einst tristen Gebäude, wird ein Ort der Vielfalt, Kultur, Musik und Lebendigkeit.
Bei GreenSign begleiten wir nicht allzu oft Neueröffnungen, und der Prozess von der Baustelle bis zum fertigen Hotel war für mich äußerst spannend. Ich freue mich darauf, das Hotel in einiger Zeit erneut zu besuchen und mich inspirieren zu lassen. Der Austausch wird bestehen bleiben, denn Nachhaltigkeit bedeutet immer auch Weiterentwicklung, und dabei werde ich das Haus gerne begleiten.