Der Büromarktbericht von Greif & Contzen fasst die ersten drei Quartale 2014 zusammen. Rund 200.000 Quadratmeter Bürofläche wurden in dieser Zeitspanne umgesetzt. Bis zum Ende des Jahres rechnen die Immobilienexperten von Greif & Contzen mit etwa 280.000 Quadratmetern - genauso viel wie im Vorjahr. Mit insgesamt rund 89.000 Quadratmetern fällt dabei die Summe der 2014 fertiggestellten Büroflächen zwar 30 Prozent höher aus als im Jahr 2013. Aber wie gesagt: Die Mehrheit dieser Flächen ist zur Eigennutzung vorgesehen oder bereits vermietet und wird nicht auf dem Büromarkt angeboten. Allein der Neubau der RheinEnergie AG umfasst 45.000 Quadratmeter.
Im Jahr 2015 könnten nach derzeitigem Stand rund 92.000 Quadratmetern bezugsfertig werden, 2016 sogar über 100.000 Quadratmeter. Wiederum jedoch ist schon jetzt klar, dass ein großer Teil dieser Flächen zur Eigennutzung entstehen wird. Bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt stehen nur noch 30 Prozent des Neubauvolumens in 2015 zur Anmietung frei. Mietinteressenten müssen also zunehmend auf ältere oder weniger zentral gelegene Bestandsgebäude ausweichen.
"Diese Entwicklung ist für einen ansonsten prosperierenden Standort nicht ideal", kommentiert Theodor J. Greif, geschäftsführender Gesellschafter von Greif & Contzen, die aktuelle Auswertung seines Hauses. "Ein immer knapperes Angebot an attraktiven Büroflächen in guten Lagen ist kein gutes Signal. Hier sind auch Politik und Verwaltung gefordert, verstärkt über mögliche Flächen für wertige Büroneubauten nachzudenken und Bauvorhaben durch zügige Genehmigungsverfahren zu unterstützen, damit der Bürostandort Köln im nationalen und internationalen Ansehen nicht leidet und Köln für in- und ausländische Unternehmen ein interessanter Standort bleibt."
Verstärkt wird die ungünstige Entwicklung durch einen weiteren Faktor: Während der Gesamtbestand an Büroflächen in diesem Jahr auf 7,7 Millionen Quadratmeter gestiegen ist, sank der Büroflächenleerstand im fünften Jahr in Folge, diesmal um etwa 30.000 auf nur noch rund 530.000 Quadratmeter (6,9 Prozent). Was sich so gut anhört - geringer Leerstand - birgt eine Gefahr: Die Quote nähert sich zusehends der mindestens erforderlichen Fluktuationsreserve von zirka sechs Prozent an. Damit gerät sie zu nahe an die Untergrenze, die gebraucht wird, damit die normale Fluktuation durch Standortwechsel, Zuzüge oder Abgänge nicht vollends ins Stocken gerät. "Sollte sich dieser Abwärtstrend fortsetzen", verdeutlicht Theodor J. Greif, "werden Firmen Schwierigkeiten bekommen, adäquate Büroflächen für ihre Nutzungen in Köln zu finden."