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Steigende Eigenkapitalquote im Mittelstand kein Grund zum Ausruhen

Mezzanine-Finanzierungsinstrumente weiterhin gefragt

(lifePR) (Göttingen, )
Der aktuelle konjunkturelle Aufschwung hat im vergangenen Jahr auch den deutschen Mittelstand erfasst. Alle wichtigen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Geschäftsaussichten haben sich im letzten Jahr nachhaltig verbessert. Besonders erfreulich: Auch die Eigenkapitalausstattung, bekanntlich das Sorgenkind des deutschen Mittelstands, ist im Durchschnitt spürbar gestiegen. Allerdings haben noch immer viele Unternehmen gar keine andere Wahl, als ihr Eigenkapital zu stärken, wenn sie künftig überhaupt oder zu günstigen Konditionen an Bankdarlehen gelangen wollen.

Nach einer aktuellen Studie des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes ist die Eigenkapitalquote der kleinen und mittleren Unternehmen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. In 2006 lag sie durchschnittlich bei 15 Prozent und damit erstmals im zweistelligen Bereich. Zum Vergleich: Noch im Jahr 1997 machte das Eigenkapital durchschnittlich 2,7 Prozent der Bilanzsumme der Mittelständler aus.

Dabei ist die Zunahme des Eigenkapitals nicht ausschließlich auf steigende Gewinne zurückzuführen. Immer mehr Unternehmen setzen neben der Gewinnthesaurierung und Einlagenfinanzierung auf alternative Finanzierungsformen wie Mezzanine-Kapital. Als Finanzierungsinstrumente nutzen Mittelständler vor allem stille Beteiligungen, Genussrechte und nachrangige Darlehen.

Finanzierungsexperte Björn Katzorke von den Göttinger Wirtschaftsanwälten Gündel & Katzorke weiß um die Vorteile dieser Finanzierungsformen: "Alleine aus thesaurierten Gewinnen können Investitionen auch in Zeiten steigender Gewinne von den wenigsten Unternehmen getätigt werden. Mezzanine-Finanzierungen bieten sich deshalb besonders dann an, wenn die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital – etwa aus bilanziellen Gründen – nicht gewünscht oder nicht mehr möglich ist, das Unternehmen aber Kapital für weitere Wachstumsinvestitionen benötigt." Dabei kommt es nicht zu einer Verwässerung von Gesellschaftsanteilen, wie sie etwa bei Aufnahme weiterer Gesellschafter oder einer Kapitalerhöhung auftreten würde. Dennoch kann das Unternehmen in vollem Maße von der Eigenkapitalstärkung profitieren, also erforderliche Investitionen tätigen, seine Kreditfähigkeit steigern und bei einer ergänzenden Darlehensfinanzierung durch Banken bessere Konditionen aushandeln.

Die verbesserte Bilanzsituation der deutschen Mittelständler kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt: Branchenkenner gehen davon aus, dass die Aufnahme von Fremdkapital in nächster Zeit eher schwieriger als leichter wird. Die Subprime-Krise und ihre Auswirkungen werden uns noch einige Zeit begleiten. Die Banken sind wieder vorsichtiger bei der Ausreichung von Krediten geworden. Wirtschaftlich gesunde Unternehmen werden sich weiterhin auf ihre Hausbank verlassen können. "Hierzu gehören naturgemäß zuvorderst Unternehmen mit einer ausreichenden Eigenkapitalausstattung", so Katzorke.

Insgesamt zeigt sich der Mittelstand also in einer guten Verfassung und kann das neue Jahr optimistisch angehen. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Unternehmen auf diesem Polster ausruhen können. Während viele Mittelständler inzwischen über eine üppigere Eigenkapitalausstattung verfügen, ist die Eigenkapitaldecke gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 2,5 Mio. € mit durchschnittlich 10,6 Prozent im oberen Bereich noch zu dünn. Fast ein Drittel aller Unternehmen weist sogar eine Eigenkapitalquote von Null auf. "Diese Unternehmen sind extrem anfällig für Krisen wie die aktuelle Subprime-Krise", gibt der Wirtschaftsanwalt zu bedenken. "Für einige Unternehmen rächt sich damit, dass sie sich in den vergangenen Jahren nicht ausreichend um alternative Möglichkeiten der Eigenkapitalstärkung bemüht haben", resümiert Katzorke.
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