Diese und weitere aktuelle Fragen rund um das Thema Flüchtlinge in Sachsen diskutierten am 3. Februar rund 40 Handwerker im Rahmen einer Gesprächsrunde der Handwerkskammer Dresden. Zahlen und Hintergrundinformationen des Ausländerbeauftragten des Freistaates Sachsen, Geert W. Mackenroth, bildeten eine sachliche Grundlage für einen konstruktiven und lösungsorientierten Austausch. An der Diskussion beteiligten sich auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dresden, Thomas Wünsche, sowie der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich.
2014 sind etwa eine halbe Million Menschen aus dem Ausland nach Deutschland gekommen, davon lediglich 200.000 als Asylsuchende. Die Aufnahmequote in Sachsen beträgt etwa fünf Prozent, das entspricht für das Jahr 2014 einer Anzahl von rund 10.000 Asylbewerbern. "Diese Menschen können nur schwer in den Status der Zuwanderer wechseln", betonte Mackenroth. Um ihren Status zu verbessern, müssten sie zum Beispiel ein konkretes Arbeitsangebot erhalten.
Die Berufsanerkennung sei oft schwierig, räumte Wünsche ein, aber die Asylbewerber seien hochmotiviert, in Arbeit zu kommen. Das größte Vermittlungshemmnis sieht Wünsche in mangelnden Sprachkenntnissen und fehlenden Mitteln für entsprechende Kurse. "Wir brauchen die Deutschkenntnisse. Wenn wir jemanden im Handwerk integrieren wollen, dann ist die Sprache grundlegend", betonte Dittrich.
Ob es für Handwerksbetriebe realistisch ist, Asylbewerbern den Mindestlohn zu zahlen und welche staatlichen Hilfen es für Arbeitgeber gibt, um anfängliche Minderleistungen auszugleichen, waren weitere Themen des Abends. Einigkeit bestand bei Teilnehmern und Referenten darin, dass die Menschen, die zu uns kommen, so früh wie möglich integriert werden sollten.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, Andreas Brzezinski, wünschte sich am Ende der Veranstaltung eine Fortsetzung der Diskussion: "Wir können das Thema hier nicht abschließend behandeln, sondern es ist heute Abend aufgemacht worden. Das war auch unser Ziel."