Der Konsens über die Notwendigkeit von Steuersenkungen werde größer. Ebenso wichtig sei aber auch die Senkung der Abgaben, erklärte der Handwerkskammerpräsident. Der Zusammenhang zwischen brutto und netto gelte auch hier. Die Absenkung der Sozialversicherungsbeiträge würde binnenkonjunkturelle Kräfte freisetzen, die gerade das Handwerk jetzt brauche. Leider stünden seit dem lobenswerten Absenken der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung die Signale auf Beitragsanstieg. Mit der Anhebung des Pflegeversicherungsbeitrags sowie mit dem für 2009 aufgrund des Gesundheitsfonds prognostizierten Krankenversicherungsbeitrag steige die Summe der Sozialversicherungsbeiträge wieder über 40 Prozent. Traublinger: "Diese Entwicklung ist Gift für die Binnenkonjunktur. Sie ist das klare Gegenteil von 'mehr Netto vom Brutto'".
Hauptgeschäftsführer Bernd Lenze machte deutlich, dass die Handwerkskammer die Betriebe im Wettbewerb um den Nachwuchs mit Kräften unterstützt, so etwa mit der Imagekampagne "Macher gesucht". Ziel der Kampagne sei es, Jugendliche, aber vor allem auch Eltern, Berufsberater und Lehrer, die einen entscheidenden Einfluss bei der Berufswahl ausüben, auf die vielfältigen Möglichkeiten einer Ausbildung im Handwerk aufmerksam zu machen. Schwerpunkt in diesem Sommer sei das "Supermacher-Casting", für das sich 941 Jugendliche beworben haben. Lenze erläuterte, dass im vergangenen Jahr ein Fünftel der von den Handwerksunternehmen in Oberbayern angebotenen Lehrstellen nicht besetzt werden konnte. Vor allem einige Berufen der Metall- und Elektrohandwerke seien hier besonders betroffen Und das Angebot an Lehrstellen steige weiter an. Zum Zeitpunkt der jährlichen Lehrstellenumfrage lag das Angebot für 2008 um 13 Prozent über dem Vorjahr.